Friedensbotschaft am Garnisonkirchturm vor Abschluss

Am neuen Potsdamer Garnisonkirchturm wird in Kürze die Sockelinschrift mit einem biblischen Friedensaufruf fertiggestellt. Die Arbeiten einer Dresdner Steinmetzfirma würden am Donnerstag vollendet, teilte die Garnisonkirchenstiftung am Dienstag in Potsdam mit. Die maschinell vorgefertigte Inschrift war bereits 2019 am Turmsockel angebracht worden. Nun stünden auch die letzten Feinarbeiten vor dem Abschluss, sagte eine Stiftungssprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Der Bibelvers „Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens“ wurde in den fünf Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Polnisch und Russisch am Sockel des neuen Kirchturms angebracht. Damit soll auch ein sichtbarer Bruch mit der umstrittenen Geschichte der historischen Garnisonkirche vollzogen werden. Die 1945 kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs bei einem alliierten Luftangriff weitgehend zerstörte preußische Militärkirche gilt als Ort und Symbol antidemokratischer Kräfte. An der historischen Kirche aus dem 18. Jahrhundert gab es die Sockelinschrift nicht.

Die Garnisonkirchenstiftung betonte, der Wunsch nach Frieden erscheine angesichts der Kriege in Israel und in der Ukraine, aber auch angesichts gesellschaftlicher Verwerfungen in Deutschland aktueller denn je. Der neue Garnisonkirchturm wird seit 2017 errichtet und soll im kommenden Jahr eröffnet werden. Die evangelische Kirche will ihn für Friedens- und Bildungsarbeit nutzen. Geplant ist dort auch eine Ausstellung, die sich kritisch mit der Geschichte der früheren evangelischen Militärkirche befassen soll.