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“Fridays for Future” protestiert in 80 Städten gegen fossile Energien

Gegen Gaskraftwerke und Gasbohrungen macht “Fridays for Future” am Sonnabend mobil. In welchen Orten die Klimaschutz-Bewegung protestieren will.

In zahlreichen deutschen Städten will "Fridays for Future" am Sonnabend auf die Straße gehen
In zahlreichen deutschen Städten will "Fridays for Future" am Sonnabend auf die Straße gehenImago / Jochen Tack

Der Protest gegen Gasbohrungen und Gaskraftwerke steht im Mittelpunkt eines bundesweiten Aktionstages der Klimaschutz-Bewegung „Fridays for Future“ an diesem Sonnabend. Wie die Initiative mitteilte, sind am 20. September in rund 80 deutschen Städten Demonstrationen und Kundgebungen geplant. In Niedersachsen und Bremen wollen Umweltschützer an 13 Orten auf die Straße gehen. Außer in Großstädte wie Hannover, Braunschweig, Göttingen, Oldenburg und Osnabrück soll es auch in kleineren Orten wie Buxtehude, Papenburg oder Seesen Aktionen geben. In Berlin ist eine zentrale Kundgebung unter dem Motto „Exit Gas, Enter Future“ („Raus aus dem Gas, rein in die Zukunft“) angekündigt.

„Unsere Demos sind Teil eines weltweiten Protesttags“, erklärte die Aktivistin Luisa Neubauer von „Fridays for Future“. Denn überall erstarke die fossile Lobby, entscheidende Länder verließen das Pariser Klimaschutz-Abkommen oder zweifelten den Klimawandel grundsätzlich an. In Deutschland greife Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) die Energiewende an. Sie wolle den mühsam erkämpften Aufschwung von Wind- und Solarkraft ausbremsen und stattdessen weiter klimaschädliches Gas verbrennen.

“Fridays for Future”: Proteste mit Fokus auf Borkum

Im Fokus der Proteste in Deutschland stehen die geplanten Gasbohrungen des niederländischen Energiekonzerns One-Dyas vor der Nordseeinsel Borkum. Dazu sollen unterhalb des Meeresbodens Bohrungen vom niederländischen Hoheitsgebiet aus auf deutsches Territorium erfolgen. Nach Angaben von „Fridays for Future“ könnte das fossile Projekt bis zu 65 Millionen Tonne CO2 freisetzen. Zuletzt hatten am 5. September auf der Insel Hunderte Menschen gegen das Vorhaben demonstriert.

„Borkum steht stellvertretend für das, was uns droht – dass die fossile Lobby doch noch gewinnt“, sagte Neubauer. „Wir ziehen eine klare Linie: Bis hierhin und nicht weiter! Wir lassen uns nicht einschüchtern und geben nicht auf.“

Gleichzeitig bekräftigte „Fridays for Future“ die Forderungen der Initiative an die Bundesregierung. Bis zum Jahr müsse der Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energien erfolgt und ein „Nettonull“ bei den CO2-Emissionen erreicht sein. Der Kohleausstieg müsse bis 2030 umgesetzt werden. Zudem verlangen die Klimaschützer ein Ende der Subventionen für fossile Energieträger und eine CO2-Steuer auf alle Treibhausgas-Emissionen.