„Freudenberg trauert“ – eine Stadt nimmt Abschied von Luise

„Wir halten zusammen. Wir lassen uns nicht los“, sagt Pfarrer Thomas Ijewski beim Trauer-Gottesdienst. Die Feier wird per Audiostream in die Gesamtschule übertragen.

Der Sarg von Luise ist mit Kerzen und Blumen geschmückt
Der Sarg von Luise ist mit Kerzen und Blumen geschmücktKirchengemeinde Freudenberg / Jasmin Maxwell-Klein

Die Stadt Freudenberg hat Abschied von dem getöteten zwölfjährigen Mädchen Luise genommen. „Unsere Stadt Freudenberg trauert und das ganze Land“, sagte Pfarrer Thomas Ijewski laut Redetext beim Trauer-Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Freudenberg. „Wir alle ringen um Fassung. Niemand von uns kann in Worte kleiden, was uns durch den Kopf geht“, sagte der Freudenberger Pfarrer, der die Familie seelsorgerlich begleitet hat. Die Feier, die im engen Familienkreis stattfand, wurde per Audiostream in die Gesamtschule des Ortes übertragen.

Ijewski verwies auf die große Solidarität mit der Familie des getöteten Mädchens: „Wir halten zusammen. Wir lassen uns nicht los.“ Bei aller scheinbaren Trostlosigkeit gebe es Trost, dass wildfremde Menschen aufeinander zugingen und ihre tiefsten Gefühle teilten: „Wir sind füreinander da und das sollen wir nicht vergessen. Denn das gibt Hoffnung.“

Zwei Mädchen im Verdacht

Jesus lasse den Tod und die Verzweiflung nicht siegen, unterstrich der Theologe. Jesus habe das schlimme Ende des getöteten Mädchens geteilt und teile jetzt das Leben mit ihr.

In der evangelischen Kirche von Freudenberg fand die Trauerfeier statt
In der evangelischen Kirche von Freudenberg fand die Trauerfeier stattImago / Rene Traut

Das zwölfjährige Mädchen aus dem südwestfälischen Freudenberg war am 12. März tot auf benachbartem rheinland-pfälzischem Gebiet gefunden worden. Zwei Mädchen aus dem Umfeld des getöteten Mädchens sollen nach Angaben der Ermittler die Tat gestanden haben. Weil diese jünger als 14 Jahre sind, sind sie nicht strafmündig. Sie sollen den Angaben nach vom Jugendamt in Obhut genommen worden sein.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hatte sich am Samstag in der evangelischen Kirche in Freudenberg in das dort ausgelegte Kondolenzbuch eingetragen. Ein öffentliches Kondolenzbuch gibt es zudem im Internet unter trauerforum-siegen.de. In einem öffentlichen Gottesdienst hat die Gemeinde am Sonntag an das getötete Mädchen erinnert.