Freistaat fördert Anpflanzung einer Million Streuobstbäume bis 2035

Eine Million neue Obstbäume sollen im Rahmen des bayerischen Streuobstpakts bis 2035 gepflanzt werden. „Streuobst ist ein bayerisches Natur- und Kulturgut mit enormer Bedeutung“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei einer Veranstaltung zum Tag der Streuobstwiesen im mittelfränkischen Burgbernheim laut einer Pressemitteilung vom Freitag. Der Pakt schütze diese jahrhundertealte Kulturlandschaft und gehe dabei „Hand in Hand“ mit der Landwirtschaft.

Der Streuobstpakt besteht seit Oktober 2021. Mit dem Programm „Streuobst für alle!“ fördere der Freistaat die Pflanzung von einer Million neuer Bäume mit bis zu 45 Euro pro Baum, sagte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) laut Mitteilung. Umweltminister Thorsten Glauber bezeichnete Streuobstwiesen als Hotspots der Artenvielfalt: „Was die Korallenriffe für Australien sind, sind die Streuobstwiesen für Bayern.“ Rund 5.000 Tier- und Pflanzenarten lebten in diesen Wiesen.

Der Bund Naturschutz (BN) lobte den Streuobstpakt in einer Mitteilung vom Freitag als „wichtiges Instrument“ für den Erhalt der Wiesen, forderte aber zugleich eine Entbürokratisierung des Antragssystems. Außerdem müssten die Streuobstwiesen für die Klimaerhitzung gerüstet werden. Zudem appellierte der BN-Vorsitzende Richard Mergner an die Kommunen, in öffentlichen Kantinen und an den Schulen auf regionales Streuobst zurückzugreifen: „Es muss selbstverständlich sein, dass der Apfel nicht aus dem Ausland kommt, sondern von der heimischen Wiese!“

Aktuell gibt es den Angaben zufolge knapp sechs Millionen Streuobstbäume in Bayern. Die Bestände gehören zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. Seit April 2021 führt die UNESCO den Streuobstanbau als Immaterielles Kulturerbe in Deutschland. (00/1350/26.04.2024)