Die Gottfried-Silbermann-Gesellschaft in Sachsen reduziert wegen aktuell fehlender finanzieller Mittel ihr Angebot. Grund dafür seien ausbleibende Förderzusagen und eine ungewisse Kulturfinanzierung, teilte die Gesellschaft am Dienstag im sächsischen Freiberg mit. Allein vom Freistaat Sachsen fehle eine hohe fünfstellige Summe. Um eine Insolvenz der Silbermann-Gesellschaft abzuwenden, müssten die Ausgaben deutlich reduziert werden.
Abgesagt wurde den Angaben zufolge jetzt der Soundwalk Young Edition zum Geburtstag des berühmten Orgelbauers Gottfried Silbermann (1683-1753) am 14. Januar. Dazu waren laut Gesellschaft bereits rund 2.500 Schulkinder aus ganz Sachsen angemeldet. Zudem bleibe die Ausstellung „Silberklang & Handwerkskunst“ im Freiberger Silbermann-Haus bis zum 10. Februar geschlossen, um Personalkosten zu sparen. Zwei offene Stellen würden später nachbesetzt.
Hintergrund ist demnach der fehlende sächsische Landeshaushalt. Im Rahmen der vorläufigen Haushaltsführung bekommen die institutionell geförderten Kulturträger für 2025 nur 30 Prozent des Geldes aus dem Vorjahr zugewiesen.
Wie hoch die Förderung später sein wird, sei offen. Die Gesellschaft plant für dieses Jahr unter anderem die internationalen „Silbermann-Tage“ mit Orgelwettbewerb sowie Projekte als Partnerin der europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025.
Seit 1990 widmet die Gesellschaft sich dem Erbe des sächsischen Orgelbaumeisters mit Konzerten, Exkursionen, Tagungen sowie Kinder- und Jugendprojekten. Im Silbermann-Haus in Freiberg betrieb der Orgelbauer vor 300 Jahren seine Werkstatt.