Frauenjahr im Heinrich-Schütz-Haus

Das Heinrich-Schütz-Haus in Weißenfels hat für 2024 ein Frauenjahr ausgerufen. Zu Zeiten des Komponisten Heinrich Schütz (1585-1672) seien Musik, Literatur und Malerei komplette Männerdomänen gewesen, sagte Einrichtungsleiter Maik Richter am Mittwoch bei der Präsentation des Jahresprogramms 2024: „Die Frauen, die sich damals mit ihrer Kunst durchsetzen konnten und aufgrund ihrer Begabung ein Publikum fanden, haben eine Würdigung mehr als verdient.“

Auch das Heinrich Schütz Musikfest, das vom 4. bis 13. Oktober stattfinden soll, und der Museumspfad im Rahmen der Museumsnacht am 11. Mai sollen Frauen in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken, hieß es. Ein Veranstaltungshöhepunkt des Frauenjahres soll zudem die Sonderausstellung „Die Musen sind weiblich“ sein, die am 2. Oktober eröffnet werden soll.

Das traditionelle Neujahrskonzert am 21. Januar im Weißenfelser Rathaus präsentiert den Angaben zufolge ausnahmslos Musik von Komponistinnen der Schütz-Zeit. Es handele sich um ein Repertoire, das Jahrhunderte nicht mehr zu hören gewesen sei, hieß es. Sopranistin Margret Bahr und das 2008 gegründete Ensemble Musica Sequenza präsentieren unbekannte Musikstücke von Komponistinnen wie Francesca Caccini, Lucretia Orsina Vizzana, Barbara Strozzi und Bianca Maria Meda.

Das Heinrich-Schütz-Haus wurde 1985 gegründet und befindet sich in Trägerschaft der Stadt Weißenfels. Es versteht sich als kultur- und musikgeschichtliches Museum des Komponisten am authentischen Ort seines Lebens und Wirkens.