Frauen-KZ: Gedenkstätte Ravensbrück zeigt Kunst aus Fundstücken

Im Norden Brandenburgs, in Fürstenberg an der Havel, befand sich das größte Konzentrationslager für Frauen zur Zeit des Nationalsozialismus. Die Gedenkstätte eröffnet nun eine besondere Ausstellung.

Gelände der KZ-Gedenkstätte Ravensbrück
Gelände der KZ-Gedenkstätte Ravensbrückepd-bild / Marko Priske

In der Gedenkstätte Ravensbrück in Fürstenberg an der Havel wird am Samstag eine Ausstellung mit Werken der Dresdner Künstlerin Friederike Altmann eröffnet. Präsentiert werden Zeichnungen und Collagen sowie „vernähte Fundstücke“ vom ehemaligen KZ- Areal, wie die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten mitteilte.

Altmann kommt den Angaben zufolge seit 2015 in den Sommermonaten nach Ravensbrück, um in der Gedenkstätte zu recherchieren und künstlerisch zu arbeiten. Ihr Interesse daran sei durch persönliche Begegnungen mit Überlebenden des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück entstanden. Die Ausstellung trägt den Titel „Anleihen//Anlehnen. Acht Zugänge für Ravensbrück 2015-2022“. Sie ist bis zum 25. August im ehemaligen Wasserwerk zu sehen.

130.000 inhaftierte Frauen

Das Konzentrationslager Ravensbrück wurde 1939 als größtes Frauen-KZ auf deutschem Gebiet errichtet. 1941 kam ein Männerlager, 1942 das sogenannte „Jugendschutzlager Uckermark“ für weibliche Jugendliche hinzu. Bis zur Befreiung durch die Rote Armee Ende April 1945 waren dort mehr als 130.000 Frauen, 20.000 Männer und 1.000 Mädchen inhaftiert. Zehntausende Häftlinge wurden ermordet oder kamen auf andere Weise ums Leben. Rund 20.000 der Inhaftierten wurden vor der Befreiung auf Todesmärsche Richtung Nordwesten getrieben.