Frauen in Hessen öfter mit Bluthochdruck und Stress zugleich

Immer mehr Menschen in Hessen leiden unter einer Kombination von Stress und Bluthochdruck. Wie die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) in Hannover am Donnerstag mitteilte, sei der Anteil ihrer Versicherten in Hessen mit diesen beiden Diagnosen zwischen 2012 und 2022 um 31 Prozent gestiegen. Der Anteil der Versicherten mit Bluthochdruck insgesamt habe sich im selben Zeitraum um 15 Prozent erhöht. Die KKH hatte Gesundheitsdaten ihrer bundesweit rund 1,6 Millionen Versicherten ausgewertet.

Zu stressbedingten Erkrankungen zählen beispielsweise akute Belastungsreaktionen und Anpassungsstörungen. 2022 hat nach Angaben der KKH durchschnittlich jeder zehnte Mensch in Hessen mit Bluthochdruck zusätzlich eine Diagnose aus diesem Formenkreis erhalten. 2012 sei es noch jeder dreizehnte gewesen. Besonders Frauen seien betroffen, teilte die KKH weiter mit. Der Anteil der Bluthochdruck-Patientinnen mit zusätzlicher Stress-Diagnose betrage mittlerweile zwölf Prozent, bei Männern seien es acht Prozent.

Zu den Gründen für diese Entwicklung machte die KKH keine abschließenden Angaben. KKH-Expertin Sonja Hermeneit sagte, es sei weitere Forschung nötig, ob sich Stress bei Frauen etwa stärker auf die Herzgesundheit auswirke oder ob die Entwicklung mittlerweile auch bei Männern stärker voranschreite. Eine von der KKH beauftragte bundesweite repräsentative Forsa-Umfrage im Mai 2023 habe allerdings gezeigt, dass Frauen sich stärker gestresst fühlten als Männer.

„Chronischer Stress und enorme psychische Belastungen steigern das Risiko für einen hohen Blutdruck und die Entwicklung weiterer Herzerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall“, sagte die Ärztin Hermeneit. „Dauerstress gehört neben Rauchen und zu hohem Alkoholkonsum zu den wichtigsten vermeidbaren Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.“