Frankreich beginnt Truppenabzug aus dem Niger

Nach dem Militärputsch im Niger soll im Oktober der Abzug der französischen Truppen aus dem Land beginnen. Wie der französische Auslandssender RFI berichtete, verlassen zunächst 400 Soldaten das Land.

Junge Nigerianer ziehen während einer Kundgebung  vor der Nationalversammlung am 20. August 2023 in Niamey eine französische Flagge auf einem Motorrad hinter sich her (Archivbild)
Junge Nigerianer ziehen während einer Kundgebung vor der Nationalversammlung am 20. August 2023 in Niamey eine französische Flagge auf einem Motorrad hinter sich her (Archivbild)Imago / Afrikimages

Rund zwei Monate nach dem Militärputsch im Niger hat Frankreich mit dem Abzug seiner Truppen aus dem Sahel-Staat begonnen. Wie der französische Auslandssender RFI berichtete, sollen zunächst 400 Soldaten, die in Ouallam an der Grenze zu Mali stationiert sind, das Land verlassen. Die insgesamt 1.500 französischen Soldaten sollen bis zum Jahresende abziehen.

Bei einem Militärputsch Ende Juli war der nigrische Präsident Mohamed Bazoum von der Präsidentengarde abgesetzt worden. Neuer Machthaber ist General Abdourahamane Tiani. Das Verhältnis zwischen dem Niger und der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich ist seit der Machtübernahme der Militärs angespannt.

Zusammenarbeit mit Frankreich seit August beendet

Im August hatte der Niger die Zusammenarbeit mit Frankreich in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit beendet. Nachdem die französische Regierung sich zunächst geweigert hatte, den Vorgaben Folge zu leisten, wurde Ende September der Botschafter abgezogen und das Ende der Militärpräsenz erklärt.

Frankreich muss nun einen Ort in der Region finden, an dem Material zwischengelagert werden kann, bis es nach Frankreich verschifft wird. Bereits 2022 beendete Frankreich wegen der Spannungen mit der dortigen Militärregierung seine Anti-Terror-Operation Barkhane in Mali. Die Militärregimes der Nachbarländer Niger, Mali und Burkina Faso erklären offen ihre antifranzösische, antikoloniale Haltung und wenden sich Ländern wie Russland zu.