Frankfurter Projekt: Kunst hilft gegen Einsamkeit

Nach den Ergebnissen eines Projekts des Gesundheitsamtes Frankfurt am Main hilft Kunst gegen Einsamkeit. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hätten zum Abschluss des gemeinschaftlichen Kulturprojekts ihr Einsamkeitsgefühl messbar verringert und ein gesteigertes Wohlbefinden geäußert, berichtete die Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl (Grüne) am Freitag.

100 Bürgerinnen und Bürger sind nach Voitls Angaben einem Aufruf des Gesundheitsamtes im Dezember 2022 gefolgt, sich für ein Kultur-Rezept gegen Einsamkeit zu bewerben. 35 Personen seien ausgewählt und zu Einzelgesprächen mit einem Einsamkeitstest eingeladen worden. Anschließend hätten sie jeweils zehn Kultur-Rezepte für einen Mal- und einen Theaterkurs bekommen, außerdem einmalige Termine für Gruppenführungen in Museen, für Workshops oder Besuche von Tanz- und Theateraufführungen.

In beiden Kursgruppen hätten sich Freundschaften entwickelt, einige Teilnehmende hätten sich auch außerhalb des Kurses getroffen. Am Ende hätten die Teilnehmenden berichtet, dass sich ihr seelisches und körperliches Wohlbefinden verbessert habe. Ein erneuter Einsamkeitstest habe dies bestätigt.

In Deutschland sind nach Angaben der Gesundheitsdezernentin etwa zehn bis 20 Prozent der Menschen von chronischer Einsamkeit betroffen. Dies könne genauso gesundheitsschädlich sein wie Übergewicht oder Rauchen. In Großbritannien verschrieben Ärztinnen und Ärzte schon seit einigen Jahren „soziales Miteinander“ (social prescribing). Dies habe sich nach Untersuchungen als gesundheitsfördernd erwiesen.

Die Stadt Frankfurt habe versucht, mit dem Projekt Cope (Culture on Prescription – Kultur auf Verschreibung) ebenfalls die Wirksamkeit dieses Angebot zu untersuchen. Das von der EU unterstützte Projekt zwischen Januar 2022 und März 2024 habe die positiven Effekte des Kultur-Rezepts auf die seelische Gesundheit nachgewiesen.