Frankfurter Opernintendant Loebe erhält Hessischen Kulturpreis

Der Intendant der Oper Frankfurt am Main, Bernd Loebe (71), hat den Hessischen Kulturpreis 2023 erhalten. Der hessische Kulturminister Timon Gremmels (SPD) zeichnete Loebe mit dem mit 45.000 Euro dotierten Preis am Sonntag in der Frankfurter Oper aus.

„Mit innovativen Inszenierungen und einem herausragenden Gespür für aktuelle Themen gelingt es Bernd Loebe immer wieder, die Fachwelt von der Qualität des Kulturstandorts Frankfurt zu überzeugen und das Publikum zu begeistern“, sagte Gremmels. Loebe präge mit seiner Arbeit die Oper Frankfurt, die Stadt und das kulturelle Leben der Rhein-Main-Region.

Loebe sagte bei der Verleihung, ein Opernintendant gelte gemeinhin als Mann des Schreibtischs. Es sei schön, dass die Jury eine Ahnung davon habe, dass ein Intendant „aber doch einem Künstler gleich Erfahrungen, Visionen, Inspirationen und Hoffnungen wie einen Blumenstrauß von einer Wiese zusammenpflückt, der dann wiederum anderen, den wahren Künstlern, überreicht wird“. Der Preis gelte dem Opernhaus Frankfurt und dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Loebe, in Frankfurt geboren, absolvierte ein privates Klavierstudium. Er arbeitete unter anderem für die Musikredaktion der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, in der Opernredaktion und Festivalberichterstattung des Hessischen Rundfunks sowie bei der Zeitschrift „Opernwelt“. 1990 engagierte ihn das Brüsseler Théâtre Royal de la Monnaie als künstlerischen Direktor. Ab 2000 wirkte Loebe zunächst als Berater an der Oper Frankfurt, bevor er 2002 zum Intendanten berufen wurde. Sein derzeitiger Vertrag läuft bis 2028.

Der Hessische Kulturpreis wird seit 1982 jedes Jahr für besondere Leistungen in Kunst, Wissenschaft und Kulturvermittlung vergeben. Im Kuratorium sind außer Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) und Gremmels neun weitere Personen aus Kunst, Kultur und Bildung vertreten. Im vergangenen Jahr erhielt den Preis die Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts in Frankfurt und des damit verbundenen Deutschen Romantik-Museums, Anne Bohnenkamp-Renken.