Frankfurter Jugendliche weniger im Drogenrausch

Der Drogenkonsum unter Frankfurter Jugendlichen am Main geht zurück. 23 Prozent aller jungen Menschen zwischen 15 und 18 Jahren hätten noch nie in ihrem Leben Drogen konsumiert, weder legale noch illegale, heißt es in der am Montag in Frankfurt am Main vorgestellten aktuellen Auflage der Drogentrendstudie. 14 Prozent gaben an, von mindestens einer Droge abhängig zu sein, am häufigsten von Zigaretten.

Der Alkoholkonsum Jugendlicher ging demnach deutlich zurück. So viele junge Leute wie nie (35 Prozent der 15- bis 18-Jährigen) hätten 2022 noch nie Alkohol probiert (im Vergleich zu 28 Prozent im Vorjahr), 54 Prozent hatten zum Zeitpunkt der Befragung im zurückliegenden Monat keinen Alkohol getrunken (2021: 49 Prozent). Der erwartete Wiederanstieg nach der Corona-Pandemie sei somit ausgeblieben. Gleichwohl blieb Alkohol die am weitesten verbreitete Droge.

Beim Nikotin, der am zweithäufigsten konsumierten Droge, ist die Bilanz uneindeutig. Zwar rauchten weniger Jugendliche Zigaretten (25 Prozent im zurückliegenden Monatszeitraum im Jahr 2022 im Vergleich zu 28 Prozent im Jahr 2021). Auf neuem Höchstwert lag allerdings der tägliche Konsum von E-Zigaretten. 9 Prozent der 15- bis 18-Jährigen dampfen täglich, damit liege deren Anteil nur noch wenig hinter jenen, die täglich rauchen (11 Prozent).

Erstmals erfasste die aktuelle Auflage der Studie, für die knapp 1.500 Jugendliche befragt worden waren, den Konsum von Kautabakprodukten. Sie seien ein Trend unter Jugendlichen, sagte der Soziologe Bernd Werse von der Goethe-Universität Frankfurt. 15 Prozent der 15- bis 18-Jährigen haben demnach Konsumerfahrung, 6 Prozent konsumieren solche Produkte täglich.

Lachgas ist unter Frankfurter Jugendlichen derzeit eine besonders angesagte Droge. So viele Jugendliche wie noch nie hatten 2022 Lachgas konsumiert, heißt es in der Studie. Die Zahl derer, die Konsumerfahrung haben, stieg in diesem Jahr auf 17 Prozent im Vergleich zu 13 Prozent im Vorjahr.

In den vergangenen Jahren zeige sich darüber hinaus ein Trend zum regelmäßigen statt gelegentlichen Konsum von Lachgas. Das sei besorgniserregend, sagte Werse, weil dann Nervenschäden möglich seien.

Bei den illegalen Drogen verzeichnete die Studie fast flächendeckend Rückgänge. Die Cannabis-Konsumerfahrung sei auf einen neuen Tiefstwert gesunken, 26 Prozent der Jugendlichen gaben 2022 an, mindestens ein Mal in ihrem Leben Haschisch oder Marihuana konsumiert zu haben (2021: 36 Prozent).

Kokain sei nach wie vor die wichtigste illegale Droge in der Partyszene, allerdings konsumierten Schülerinnen und Schüler es kaum. In der Partyszene sei die Bedeutung von Amphetamin, dem sogenannten Speed, leicht angestiegen, allerdings auf niedrigem Niveau. Insgesamt sei auch der Speed-Konsum rückläufig.

Bei allen anderen illegalen Drogen außer Cannabis lag der Anteil derer, die in ihrem Leben mindestens ein Mal Konsumenten waren, bei 2 Prozent oder darunter. Bei Heroin lag dieser Wert bei unter 1 Prozent, Heroin sei die am stärksten abgelehnte Droge unter Jugendlichen.