Die Stadt Frankfurt am Main will den Familiennachzug von hier lebenden Flüchtlingen unterstützen. „Die Familienzusammenführung ist für Zugewanderte unerlässlich, um in Frankfurt Fuß zu fassen“, sagte die Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) am Donnerstag. „Die Einheit der Familie ist fundamental für die Integration.“ Die Stadt richte daher gemeinsam mit dem Hessischen Flüchtlingsrat eine Fachstelle „Familiennachzug für Geflüchtete“ im „Frankfurt Welcome & Information Center“ ein. Ab November biete ein Team Beratung und Begleitung in Einzelfällen ein. Das Projekt werde gemeinsam finanziert von der Stadt Frankfurt, der UN-Flüchtlingshilfe und Pro Asyl.
Der Familiennachzug sei nicht vollständig für alle Flüchtlinge ausgesetzt, erklärte die Stadt. Die Bundesregierung habe zwar den Familiennachzug zu Flüchtlingen aus Kriegs- und Krisengebieten mit subsidiärem Schutz gestoppt. Doch in Frankfurt lebten Tausende Menschen mit Fluchtbiografie, darunter viele Menschen aus den Hauptherkunftsländern Afghanistan und Iran. Rund 16.000 Menschen lebten mit einem Schutzstatus in Frankfurt. Viele von ihnen hätten einen Anspruch auf Familienzusammenführung. Bürokratische Hürden, fehlende Beratung, langwierige Abläufe in Botschaften sowie Gesetzesänderungen machten den Familiennachzug für Betroffene zu einem schweren Hürdenlauf. Das Modellprojekt wolle Abhilfe schaffen.