Artikel teilen:

Frankfurt schreibt Paulskirchenpreis für Demokratie aus

Mit dem neuen Europäischen Paulskirchenpreis will die Stadt Frankfurt Engagement für Freiheit und ein geeintes Europa ehren. Wann der Preis zum ersten Mal verliehen werden soll.

Der Preis ist nach der Frankfurter Paulskirche benannt
Der Preis ist nach der Frankfurter Paulskirche benanntImago / epd-bild

Die Stadt Frankfurt am Main will erstmals einen Europäischen Paulskirchenpreis für Demokratie vergeben. Die Ausschreibung werde auch in den 18 Partnerstädten Frankfurts veröffentlicht, sagte Oberbürgermeister Mike Josef (SPD). Der Preis solle das Engagement jener ehren, die Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und ein geeintes Europa mit Mut und Haltung verteidigten. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis soll erstmals im Mai 2026 in der Paulskirche und dann alle zwei Jahre vergeben werden. Einzelpersonen, Organisationen, bürgerschaftliche Gruppen oder Institutionen können vorgeschlagen werden, „die sich in herausragender Weise für Demokratie, Freiheit und Rechtsstaat einsetzen sowie die Teilhabe aller an einer vielfältigen und diversen Demokratie fördern“.

Demokratie sei eine Praxis der Gerechtigkeit, sie ermögliche als einzige Staatsform Teilhabe an der Herrschaft, unterstrich die Frankfurter Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner (Grüne). Gleichzeitig schulde die Demokratie den Mitgliedern der Gesellschaft auch Fortschritte und die Verbesserung ihrer Lebensumstände. Mit dem Europäischen Paulskirchenpreis für Demokratie soll an die revolutionären Ereignisse von 1848/1849 erinnert werden. In der Frankfurter Paulskirche tagte ab Mai 1848 das erste gewählte deutsche Parlament, die Nationalversammlung, die den Grundstein für die später verwirklichte Demokratie und den Rechtsstaat in Deutschland legte.

Jury für Paulskirchenpreis prominent besetzt

Über die Preisvergabe entscheidet den Angaben zufolge ein Kuratorium mit zwölf Mitgliedern, darunter qua Amt der Frankfurter Oberbürgermeister, die Frankfurter Stadtverordnetenvorsteherin, die Präsidentin des Hessischen Landtags, Astrid Wallmann (CDU), und die Präsidentin des Deutschen Bundestags, Julia Klöckner (CDU). Zu den weiteren Mitgliedern gehören unter anderen die Frankfurter Friedens- und Konfliktforscherin Nicole Deitelhoff, die Autorin und Menschenrechtlerin Düzen Tekkal, der Musiker und Friedensaktivist Sebastian Krumbiegel und der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle.