Frankfurt hat keine Zahlen zu Muslimen – zu Christen aber schon

Rund 100.000 der Einwohner Frankfurts sind mit evangelischer Religionszugehörigkeit gemeldet, knapp 127.000 mit römisch-katholischer. Zahlen zu Muslimen werden nicht erfasst.

Könnten Muslime in Frankfurt am Main bald die größte Glaubensgemeinschaft stellen? Die Statistik-Abteilung der Stadtverwaltung hat am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der “Rheinischen Post” zwar nicht bestätigt, die Stadt teilte auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) aber mit: Zum Stichtag 31. Dezember 2023 seien 100.079 (13 Prozent) der Einwohnerinnen und Einwohner mit evangelischer Religionszugehörigkeit in Frankfurt gemeldet gewesen, 126.721 (16,5 Prozent) mit römisch-katholischer und 543.366 mit sonstiger oder keiner Religionszugehörigkeit.

“Zahlen zu den muslimischen Religionsangehörigen liegen uns nicht vor, da diese nicht im Melderegister erfasst werden”, so Michael Wolfsteiner von der Statistik-Abteilung der Stadt. Frankfurt am Main gilt mit seinen inzwischen mehr als 770.000 Einwohnern als die internationalste Metropole in Deutschland. Laut Stadtverwaltung leben Menschen aus 177 Nationen in Frankfurt.

Die Zeitung hatte berichtet, dass nach Zahlen der Stadtverwaltung aus dem Jahr 2020 die Katholiken mit 19 Prozent die größte religiöse Gruppe bildeten, es folgten die Muslime mit 18 Prozent und die Protestanten mit 15 Prozent. Da die Zahl der Muslime amtlich nicht erhoben werde, gebe es für sie keine verlässliche Statistik für 2023. Die entsprechende Zahl des Jahres 2020 sei die Schätzung eines Marktforschungsinstituts, das von der Stadt Frankfurt beauftragt worden sei. Danach seien nach 2013 mehr als 40 Prozent hinzugekommen. “Gut möglich also, dass die Muslime jetzt schon die größte Glaubensgemeinschaft sind”, schreibt die “Rheinische Post”.

Noch 2013 hätten die beiden christlichen Hauptkirchen mit knapp 300.000 Mitgliedern rund die Hälfte der Bewohner Frankfurts gestellt. Zehn Jahre später seien es 227.000. Nicht nur die Statistiken sprechen für sich: Die Main-Metropole wollte zum muslimischen Fastenmonat ein Zeichen für ein friedliches Miteinander setzen und ließ 2024 die Große Bockenheimer Straße im Stadtzentrum beleuchten – mit Halbmonden, Sternen, Laternen und dem Schriftzug “Happy Ramadan”.