Fragen und Antworten rund um das Osterfest

Ostern ist für Christen das wichtigste Fest. Gefeiert wird die Auferstehung Jesu von den Toten – drei Tage nach der Kreuzigung. Woher manche Bräuche rund um das Fest kommen, bleibt aber bis heute ein Rätsel.

Ostern steht vor der Tür – das wichtigste Fest für Christen in aller Welt. Warum und wie wird es gefeiert? Und was hat es mit Hasen und Eiern zu tun? Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) beantwortet diese und andere Fragen:

Sie begehen ihr ältestes und wichtigstes Fest, wichtiger noch als Weihnachten, auch wenn dies meist ausgedehnter gefeiert wird. Ostern geht es um die Auferstehung Jesu am dritten Tag nach dem Tod am Kreuz. Die zentrale Botschaft: Mit dem Tod ist nicht alles zu Ende. Im katholischen Katechismus, einer Zusammenfassung der Glaubenslehre, heißt es unter anderem, am Ende siege „das Leben über den Tod, die Wahrheit über die Lüge, die Gerechtigkeit über das Unrecht, die Liebe über den Hass und selbst über den Tod“.

Obwohl es so wichtig ist, wird dieses zentrale Ereignis selbst nicht im Detail beschrieben. In allen vier Evangelien steht lediglich, dass der Stein vor dem Grab weggerollt ist oder – bei Matthäus – von einem Engel weggerollt wird. Die ersten, die dies sehen und bezeugen, sind drei Frauen beziehungsweise im Johannes-Evangelium eine Frau (Maria von Magdala), die die Neuigkeit dann den Jüngern berichten.

Ostern ist ein bewegliches Fest, das am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert wird. Damit liegt der Termin immer zwischen dem 22. März und dem 25. April – in diesem Jahr am 31. März. Festgelegt wurde dies schon beim Konzil von Nizäa im Jahr 325.

Die orthodoxe Kirche hat die Kalenderreform unter Papst Gregor XIII. im Jahr 1582 nicht mitgemacht. Daher feiern Ost und West meist an unterschiedlichen Terminen. 2024 zum Beispiel feiert der Westen am 31. März, weil man sich nach dem gregorianischen Kalender richtet. In den meisten orthodoxen Ostkirchen gilt weiter der julianische Kalender. Daher ist dort Ostern diesmal sogar erst am 5. Mai.

2025 aber gibt es wieder einmal einen gemeinsamen Termin, dann am 20. April. Im Jahr 2021 gab es auch mal wieder einen Vorschlag aus der Orthodoxie für ein gemeinsames Osterdatum aller Christen ab 2025, also genau 1.700 Jahre nach dem Konzil von Nicäa. Papst Franziskus wäre wohl bereit, hier Zugeständnisse zu machen, hieß es damals im Vatikan. Aus der russisch-orthodoxen Kirche aber gab es Widerspruch. Man sei nicht bereit zu einer Kalenderreform und fürchte, dass dies zu einer Spaltung führen könne.

Die Herkunft ist bis heute umstritten. Eine Erklärung führt ihn auf die germanische Frühlingsgöttin Ostara zurück, die Göttin der Morgenröte. Andere Experten bringen ihn in Verbindung mit Osten, der Himmelsrichtung des Sonnenaufgangs. Beides wird auch mit den griechischen („eos“) und althochdeutschen („eostarun“) Begriffen für die Morgenröte verbunden.

Wieder andere stellen Zusammenhänge her zum nordgermanischen „ausa“, was als „gießen“ an die Taufe erinnern könnte. In vielen anderen Ländern haben sich Begriffe wie „Pasen“, „Paques“, oder „Pasqua“ durchgesetzt, die auf das jüdische Fest Pessach zurückgehen. Dieses wird 2024 vom 22. bis 30. April gefeiert.

Höhepunkt ist die Osternacht in der Dunkelheit zwischen Samstagabend und Sonntagmorgen. Hier sollen etliche Symbole den Glauben an die Auferstehung verdeutlichen – vom Feuer über die Wassersegnung bis zur Osterkerze. Nach dem Wortgottesdienst mit bis zu sieben Lesungen aus dem Alten Testament ertönen dann die seit Gründonnerstag verstummten Glocken und die Orgel wieder zum Lobgesang des Gloria. Nach Möglichkeit wird in der Osternacht auch das Sakrament der Taufe gespendet.

Am bekanntesten ist wohl das Verschenken bemalter Eier. Das Ei ist in den meisten Kulturen ein Symbol für Fruchtbarkeit und neues Leben. Früher hatten sich außerdem viele Eier angesammelt, da man in der Fastenzeit darauf verzichtet hatte.

In manchen Gegenden gibt es Osterfeuer, die zum einen auf heidnische Bräuche des Winteraustreibens zurückgeführt werden. Zugleich stehen sie aber auch für Leben und Wärme – und setzen damit das christliche Ostergeschehen in sinnliche Erfahrungen um.

In der Oberlausitz gibt es die berühmten Osterritte der sorbischen Minderheit auf festlich geschmückten Pferden. Im nordrhein-westfälischen Lügde werden am Abend des Ostersonntags Räder mit Stroh gestopft, angezündet und einen Berg heruntergerollt. Diese Tradition des Osterräderlaufs gehört seit 2018 zum immateriellen Kulturerbe in Deutschland.

Auch dafür gibt es verschiedene Erklärungen: Zum einen gilt auch er als Symbol der Fruchtbarkeit, zum anderen als Bote des Frühlings. An anderer Stelle heißt es, der Hase habe keine Augenlider und schlafe daher „mit offenen Augen“, was auf Jesus hindeute, der „im Tod nicht entschlafen“ sei.

Im 17. Jahrhundert war erstmals die Rede vom Osterhasen, der die Eier bringt, was später vor allem durch die Süßwarenindustrie weiter befördert wurde. Theologisch gesehen ist das Lamm eigentlich das passendere Symboltier: Schon die Juden opferten und aßen zum Pessachfest ein Lamm, und Jesus wird selbst als das Lamm Gottes bezeichnet.

Kirchlich gesehen steht am zweiten Feiertag die Emmausgeschichte im Mittelpunkt: Zwei Jünger gehen in tiefer Trauer über Jesu Tod von Jerusalem zu dem Dorf Emmaus. Unterwegs gesellt sich Jesus zu ihnen, doch sie erkennen ihn lange nicht. Hier zeigt sich Jesus nach biblischer Überlieferung erstmals nach seiner Auferstehung den Jüngern. Viele führen den Brauch des Osterspaziergangs auch auf diese biblische Geschichte zurück.

Seit dem zweiten Jahrhundert erstreckt sich die Feier des Osterfests über einen Zeitraum von 50 Tagen und endet mit Pfingsten, dem Fest des Heiligen Geistes. 40 Tage nach Ostern wird das Fest Christi Himmelfahrt gefeiert. Bis dahin war Jesus nach seiner Auferstehung immer wieder mit seinen Jüngern zusammen, berichten die Evangelien.