Fränkische Pfarrerin lädt an Halloween zu “Gruselkirche”
Das vor gut 20 Jahren aus den USA importierte Kürbis-Geisterfest am Abend des 31. Oktober hat in deutschen Kirchenkreisen lange Vorbehalte ausgelöst. In Nürnberg setzt eine Gemeinde auf eine Art Rückholstrategie.
Halloween bewusst in die Kirche zurückholen – das will die evangelische Nürnberger Pfarrerin Tia Pelz. Am 31. Oktober lädt sie mit ihrem Team in die Melanchthonkirche im Stadtteil Ziegelstein zur “Gruselkirche” ein. Angekündigt ist für 17 Uhr ein Familiengottesdienst: “Es wird spuken, wir hören Geistergeschichten, tanzen und essenSüßigkeiten, ist ja klar.” Die Besucherinnen und Besucher können verkleidet kommen.
“An Halloween verhöhnen wir die Macht des Todes”, sagt die Pfarrerin. “Und das so kurz vor Allerheiligen, wenn wir um unsere Lieben trauern und wissen, dass sie bei Gott sind.” Gott sei stärker als der Tod, der Tod könne “uns nicht zu Tode erschrecken”. Als das “macht auch Halloween: Wir sind angstfrei und fröhlich und voll Vertrauen in Gottes Liebe”, sagte Pelz.
Für den Gottesdienst wird mit einem ausgehöhlten Kürbis neben einer Büste von Martin Luther geworben. Am 31. Oktober ist zugleich ein wichtiger evangelischer Feiertag, an dem an den Beginn der Reformation erinnert wird. Auch hier sieht die Pfarrerin eine Brücke zu Halloween. Beide Feiertage “eint das Wissen: Wir brauchen keine Angst vor bösen Geistern zu haben”.
Bei der Premiere vor einem Jahr habe es von den 120 Gottesdienstbesucherinnen und -besuchern viel positive Resonanz gegeben.