Die Akademie der Künste (AdK) vergibt das Ellen-Auerbach-Stipendium für Fotografie 2024 an die israelische Künstlerin Ilit Azoulay. Die Auszeichnung werde ihr am 28. Februar 2025 in der Akademie der Künste am Hanseatenweg überreicht, teilte die Akademie am Montag in Berlin mit. Das mit 20.000 Euro dotierte Preisgeld wird aus dem Nachlass der deutsch-amerikanischen Fotografin Ellen Auerbach (1906-2004) finanziert und alle zwei Jahre vergeben.
Azoulay werde für ihr subtiles, kaleidoskopisch angelegtes Werk ausgezeichnet, das die Fotografie in ihrer ursprünglichen Bedeutung einsetzt, um optisch Unbewusstes zu heben, hieß es zur Begründung. Ihr Archiv bestehe aus „Zustandsfotos von Wirklichkeit, die sie sammelt und in den Kontext neuer Handlungsebenen stellt“. Dabei werde der Unterschied zwischen Vorgefundenem und Arrangiertem zur Nebensache. Azoulays Arbeiten repräsentierten Tatsächliches, das zugleich poetische Imaginationen erzeugt, die auf ihre Weise gültig und unwiderlegbar erscheinen.
In ihren großformatigen Tableaus montiere sie Fotografien mit Artefakten aus bedrohten Archiven zu neuen Kontexten, hinterfrage so gängige Geschichtsbilder und lege kulturelle Schichten frei, hieß es. Ihre Arbeiten basierten auf einer intensiven Auseinandersetzung mit archivarischer Praxis als einem kolonialen und genderspezifischen Machtgefüge.
Die 1972 in Jaffa geborene Azoulay hat den Angaben zufolge marokkanische Wurzeln. Sie studierte an der Bezalel Academy of Art and Design in Jerusalem. Heute lebt sie in Berlin.