Forschungsprojekt: Tiertherapie hilft traumatisierten Kindern

Vertrauen ins Leben zurückgewinnen: Jugendlichen und Kindern mit schweren psychischen Belastungen kann die Arbeit mit Tieren helfen, ihre Gefühle zu regulieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie.

Tiertherapien helfen laut Forschungen traumatisierten Kindern und Jugendlichen. Demnach sorgen Reittherapie sowie pädagogische Arbeit mit Hunden bei traumatisierten Kindern und Jugendlichen für Entspannung und Interesse. Sie konnten mit den Tieren lernen, Nähe zuzulassen und Vertrauen aufzubauen, wie es hieß. Die Ergebnisse der Hamburger Fernhochschule wurden jetzt online veröffentlicht.

Die Forscher hatten zwischen April und Dezember 2023 zwei Wohngruppen der stationären Kinder- und Jugendhilfe beim VHS-Bildungswerk in Glinde und Bad Suderode begleitet. Dort wohnen Kinder, die aktuell nicht in ihrer Herkunftsfamilie leben können und besondere Belastungen aufweisen.

Die Ergebnisse zeigten “deutlich den Nutzen und die Wirksamkeit des Arbeitens mit Tieren in den betreuten Wohngruppen”. Sie wirkten sich positiv auf das Verhalten, Körpergefühl und emotionale Befinden der Bewohner und Bewohnerinnen der untersuchten Wohngruppen aus. Auch sei die Gruppendynamik ausgeglichener und weniger aggressiv gewesen.

Gleichwohl handele es sich zunächst um “eine Momentaufnahme der Effekte der Arbeit mit Tieren”, erklärten die Pädagogen. Weiterer Forschungsbedarf bestehe darin, zu untersuchen, ob die Effekte auch längerfristig nachhaltig seien. Die Forscher empfahlen, die Ergebnisse als Grundlage für zukünftige Verhandlungen zur Übernahme der Maßnahmekosten durch die Jugendämter als Kostenträger zu nehmen.