Forscher: Wälder in der Mitte und im Osten besonders geschädigt
Der deutsche Wald ist krank. Trotz eines bislang regenreichen Sommers schlagen die vorangegangenen Dürreperioden immer noch durch. Wo die Waldschäden besonders groß sind, zeigt nun eine neue Übersicht.
Wälder in der Mitte und im Osten Deutschlands sind nach Forscherangaben besonders von klimabedingten Schäden betroffen. So habe sich der Zustand der Bäume im Harz, Sauerland und in der Sächsischen Schweiz in den vergangenen acht Jahren besonders verschlechtert, teilte das Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung am Montag mit.
Im Harz etwa seien inzwischen 52 Prozent der gesamten Waldfläche und insbesondere 76 Prozent der Nadelbäume schwer geschädigt. 2017 seien es noch 9 Prozent des Waldes sowie 8 Prozent der Nadelbäume gewesen. Besonders groß seien die Schäden in Regionen, wo nach 1945 vor allem Fichten neu angepflanzt worden seien. Diese kämen nur schlecht mit Trockenheit zurecht und seien besonders anfällig gegen Schädlinge wie den Borkenkäfer. Demgegenüber habe sich der Baumzustand im Schwarzwald besonders in den Höhenlagen seit 2016 nur wenig verschlechtert, auch weil dort besser an den Klimawandel angepasste Bäume wie Weißtannen wüchsen.
Laut der im Mai veröffentlichten Waldzustandserhebung des Bundeslandwirtschaftsministeriums ist nur noch jeder fünfte Baum in Deutschland gesund. Die Leipziger Forscher erklärten nun, die von ihnen entwickelte und auf der Auswertung von Satellitenbildern basierende Methode lasse eine noch genauere Übersicht über den Waldzustand zu. Zudem ließen sich damit Zustandsveränderungen saisonal und jährlich abbilden. Der Index ist online auf der Internetseite des Helmholtz-Zentrums einsehbar.