Forschende der Universität Bayreuth haben erstmals konkrete Zahlen zum Abrieb von Mountainbike-Reifen im Gelände geliefert. Bei ihrer empirischen Untersuchung statteten sie neun Mountainbike-Fahrer mit neuen Fahrradreifen aus. Im Schnitt habe sich dabei ein Abrieb von etwa dreieinhalb Gramm pro 100 Kilometer ergeben, was einen Pro-Kopf-Abrieb von bis zu 88 Gramm jährlich ergab, teilte die Universität Bayreuth am Donnerstag mit.
Umgerechnet auf die gesamte Mikroplastikverschmutzung in Deutschland tragen Mountainbikes demnach zu weniger als einem Prozent bei, sagte Doktorand Fabian Sommer laut Mitteilung. Zudem stellten er und sein Team fest, dass die Abriebrate während der ersten 500 Kilometer mit neuen Reifen höher war als nach dieser Kilometer-Marke.
Die Ergebnisse unter realen Nutzungsbedingungen zeigten, dass Mountainbike-Reifen zwar direkt in der Natur Mikroplastik freisetzten, die Menge jedoch im Vergleich zu motorisierten Fahrzeugen deutlich geringer ausfalle. „Das unterstreicht einen weiteren Vorteil des Fahrrads als nachhaltige Fortbewegungsmethode.“
Seit Jahren ist bekannt, dass der Abrieb von Autoreifen einen entscheidenden Teil des Mikroplastiks in der Umwelt ausmacht. Pro 100 gefahrene Kilometer werden laut Mitteilung etwa elf Gramm Mikroplastik in die Umwelt freigesetzt, was in Deutschland etwa 57 Prozent der Mikroplastikverschmutzung durch Verkehr und etwa 35 Prozent der gesamten Mikroplastikverschmutzung ausmacht. Erschienen ist die Studie im Fachjournal „Science of the Total Environment“. (1156/03.04.2025)