Forscher entwickeln zuverlässigere Methode zur Pinguin-Zählung

Ein fränkisches Forschungsteam hat eine neue Methode entwickelt, um die Populationsentwicklung von Kaiserpinguinen besser vorhersagen zu können. Das hat auch mit dem Klimawandel zu tun.

Wie viele Kaiserpinguine gibt es und was beeinflusst ihre Zahl? Um dazu ein besseres Bild zu bekommen, hat ein Forschungsteam unter Leitung der Universität Erlangen-Nürnberg eine neue Methode entwickelt. Laut Mitteilung der Uni vom Mittwoch kann dadurch nun die Anzahl der Brutpaare und der Küken genau vorhergesagt werden.

Da Kaiserpinguine abgelegene Gebiete in der Antarktis bewohnten, sei es schwer, deren Population zu überwachen. Mit der bisherigen Beobachtung via Satellit seien zwar wichtige Erkenntnisse gewonnen worden, allerdings sei das nur zwischen Oktober und April möglich, da in der restlichen Zeit nicht genug Tageslicht vorhanden sei. Die neue Methode kombiniere Satellitenbilder mit einem detaillierten Wissen zum Brutverhalten der bedrohten Tiere.

Dadurch könne man viel genauer ableiten, wie viele Tiere in einer Kolonie lebten, so der Hauptautor der Studie, Alexander Winterl. So könnten nun auch Schwankungen innerhalb eines Jahres dargestellt werden und nicht nur Trends über Jahrzehnte hinweg. Das sei auch ein Frühwarnsystem für das Fortschreiten des Klimawandels. “Wir brauchen die genauen Populationsdaten nicht nur, um diese Art zu schützen, sondern auch um die Menschen auf die extremen Veränderungen im Südlichen Ozean und die Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam zu machen”, sagte Winterl.

Der rasche Rückgang des Eises im Bereich der Antarktis bedrohe die Lebensgrundlage der Tiere. Modellstudien legten nahe, dass über 90 Prozent der Kaiserpinguin-Kolonien bis zum Jahr 2100 ohne erhebliche Reduzierung der Treibhausgasemissionen verschwänden. Da die Tiere an der Spitze der Nahrungskette stünden, spiegele deren Population wider, wie die unteren Ebenen der Nahrungskette im Meer vom Klimawandel betroffen seien.