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Forscher: Deutsche Sprache bleibt auch dank Zuwanderung lebendig

Mehr als 100 Millionen Menschen in Europa sprechen Deutsch. Dass die Zahl der Sprecher stabil bleibt, hängt laut Forschern auch mit Migration zusammen. Ein neuer Bericht schätzt die Lage der Sprache als gut ein.

Die deutsche Sprache bleibt nach Einschätzung von Sprachforschern auch dank Zuwanderung lebendig. Mehr als 90 Prozent der weltweiten Sprecher des Deutschen seien in Europa beheimatet, erklärte der Sprachforscher Ludwig M. Eichinger am Donnerstag in Berlin bei der Vorstellung des Berichts “Deutsch in Europa”. Die Sprachgemeinschaft sei groß genug, dass sie sich mit allen gesellschaftlichen Phänomen der vergangenen 200 Jahre auseinandersetzen konnte und daher über alles reden könne.

In dem Bericht setzen sich 22 Sprachforscher und -forscherinnen mit der deutschen Sprache in Europa auseinander. Sie gehen von Schätzungen aus, nach denen Deutsch etwa 95 Millionen Menschen als Erstsprache und rund 30 Millionen als Zweitsprache sprechen. In sieben europäischen Ländern sei Deutsch Amtssprache, in acht Ländern sei es als Minderheitensprache in Gebrauch. Die Zahl der Deutschsprechenden bleibe relativ stabil, auch weil Zuwanderer die Sprache lernten, erklärte Projektleiterin Rita Franceschini.

Die Forscher forderten, dass Deutsch weiter auch durch staatliche Kulturpolitik gefördert werde, etwa über die Goethe-Institute. Der vorgestellte Bericht ist der vierte Bericht zur Lage der deutschen Sprache. Seit 2013 geben die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung und die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften alle vier Jahre einen neuen Bericht mit jeweils einem thematischen Schwerpunkt heraus.