Forscher: Anreize für aussichtslose Asylanträge verringern

Georgien, Kolumbien oder Vietnam – Menschen aus diesen Ländern stellen jährlich zu Tausenden Asylanträge in Deutschland – und beschäftigen damit die Behörden. Das ist unnötig, meint Migrationsforscher Knaus.

Asylbewerber, deren Anträge in Deutschland ohnehin keine oder wenig Aussicht auf Akzeptanz haben, sollten aus Sicht des Migrationsforschers Gerald Knaus keinen Anreiz mehr haben, überhaupt einen Antrag zu stellen. “Es ist sinnvoll, aussichtslose Asylanträge effektiv zu entmutigen”, sagte der österreichische Sozialwissenschaftler der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (Freitag).

Als Beispiel nannte der Forscher Asylbewerber aus dem Westbalkan, Moldau und Georgien. Menschen aus dieser Region hätten alleine in diesem Jahr in Deutschland 11.000 Asylanträge gestellt, davon seien jedoch nur 21 positiv beschieden worden. Auch aus Kolumbien seien von rund 2.500 Anträgen nur drei anerkannt worden, im Falle von Vietnam sogar nur einer von etwa 1.000. “Indem man Anreize senkt, dass solche meist aussichtslosen Anträge überhaupt gestellt werden, könnte man Behörden und Gerichte schnell entlasten”, betonte Knaus. “Das sicherzustellen wäre auch keine ‘Verschärfung’, sondern ein Schutz des Rechts auf Asyl.”