Forderung nach Entschädigung von DDR-Vertragsarbeitern aus Mosambik

Die SED-Opferbeauftragte Evelyn Zupke und das Deutsche Institut für Menschenrechte dringen auf eine Entschädigung von DDR-Vertragsarbeitern aus Mosambik, die bis heute nicht vollständig ihren Lohn erhalten haben. Gemeinsam mit weiteren Unterstützern und dem Betroffenen David Macou präsentierten die Institutionen am Montag in Berlin einen Appell an den Bundestag, möglichst noch in dieser Wahlperiode Zahlungen auf den Weg zu bringen. Viele der schätzungsweise rund 17.000 ehemaligen Vertragsarbeiter seien bereits gestorben, heißt es in dem Appell.

Das 1979 zwischen der DDR und Mosambik geschlossene Abkommen zur Entsendung von Arbeitern in den SED-Staat sah den Angaben zufolge vor, dass die DDR Lohnanteile der Beschäftigten einbehält, um sie mit Schulden Mosambiks zu verrechnen. Zwar sollte den Arbeitern das Geld nach ihrer Rückkehr zur Verfügung stehen, dies sei aber nur zu einem geringen Teil erfolgt. Bis heute kämpften damalige Vertragsarbeiter wie er um ihren Lohn, sagte Macou. Im Zuge der Wiedervereinigung wurde zudem keine Regelung zu den Rentenansprüchen der Arbeiter getroffen.

Der stellvertretende Direktor des Menschenrechtsinstituts, Michael Windfuhr, geht davon aus, dass heute noch rund 10.000 Betroffene in Mosambik leben. Die Unterstützer des Appells fordern eine gestaffelte Entschädigung je nach Dauer der Beschäftigung in der DDR und stellen dabei die Summe von insgesamt 50 Millionen Euro in den Raum. Windfuhr sagte, er hoffe auf eine Lösung bei den noch anstehenden abschließenden Haushaltsberatungen im Bundestag.

Deutschland müsse sich zu dieser historischen Verantwortung gegenüber den Menschen aus Mosambik bekennen, sagte Zupke. Unterstützt wird der Appell an den Bundestag auch von der früheren brandenburgischen Ausländerbeauftragten Almuth Berger und dem letzten DDR-Außenminister Markus Meckel.