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Förderverein Sinti und Roma verurteilt Attacke gegen Gedenkstätte

Der hannoversche Förderverein „Sinti und Roma Holocaust-Mahnmal“ hat die jüngste Attacke auf die Gedenkstätte Hannover-Ahlem verurteilt. Der erneute Vandalismus „erfüllt uns mit Entsetzen“, teilte der Verein am Sonntag mit. „Die Tat verhöhnt und
beleidigt die millionenfachen Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns und ist
eine Demütigung für die trauernden Angehörigen und Überlebenden.“

Die Attacke mache zudem das Engagement vieler Bürger für die Aufarbeitung der Vergangenheit und für eine lebendige Erinnerungskultur verächtlich, betonte der Vorsitzende Michael Buckup. Dieses Engagement sei heute wichtiger denn je. Nötig sei eine noch breitere zivilgesellschaftliche Bewegung gegen Ignoranz, Ausgrenzung und Intoleranz. „Für uns ist ‘Nie wieder!’ eine Verpflichtung,
uns für die Unantastbarkeit der Würde aller Menschen einzusetzen.“

In der Nacht vom 28. auf den 29. Januar waren die während der Feier zum Holocaust-Gedenktag vor
der „Wand der Namen“ abgelegten Kränze zerstört und zum Teil entwendet worden. Auch Regionspräsident Steffen Krach (SPD) hatte die Tat verurteilt. Es sei beschämend, dass einige Menschen die Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten infrage stellten oder sogar guthießen und die Opfer des Holocaust „auf solch ekelhafte Weise verhöhnen“.

In den vergangenen zwei Jahren war die Gedenkstätte bereits mehrfach Ziel von Vandalismus und antisemitischen Schmierereien. Sie erinnert an eine Sammelstelle für Juden, die ab 1941 in die Vernichtungslager in Osteuropa deportiert wurden. Zuvor befand sich dort eine „Israelitische Gartenbauschule“. Die „Wand der Namen“ listet getötete und deportierte NS-Opfer auf.