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Förderverein betreibt Kirche in Duisburg auf ehrenamtlicher Basis

Ein Förderverein wird künftig den Betrieb der katholischen Kirche Herz-Jesu in Duisburg-Serm übernehmen. Mit Unterstützung der Pfarrei St. Judas Thaddäus und des Bistums Essen kümmert er sich um das Gebäude und betreibt die Kirche weiter als Gotteshaus, wie das Bistum am Freitag mitteilte. Das sei im Bereich der Ruhr-Diözese eine Premiere, hieß es. Nach Angaben des Vereins handelt es sich sogar um Deutschlands erste öffentliche Kirche in privater Hand.

Der Übernahme durch den rund 420 Personen zählenden Förderverein vorausgegangen war den Angaben zufolge die Entscheidung der Pfarrei St. Judas Thaddäus, das backsteinrote Gotteshaus wegen zu hoher Kosten und zu wenig Personal zu schließen. Die Entscheidung wurde bereits im Jahr 2018 getroffen, nun soll das Gotteshaus durch das Engagement des Fördervereins weiter für religiöse Zwecke genutzt werden.

Zwei ehrenamtliche Gemeindemitglieder lüden mehrmals in der Woche zu Wortgottesfeiern ein, in denen Texte aus der Bibel, Gebete und Gesang im Vordergrund stehen, hieß es. Diese Gottesdienste seien keine Messfeiern, allerdings könnten die Gläubigen zu bestimmten Gelegenheiten auch die Kommunion empfangen. Alle zwei Wochen feiere die Gemeinde samstags um 18 Uhr ihren zentralen Gottesdienst. Manchmal feiere auch Pfarrer Andreas Brocke oder ein anderer Priester der Pfarrei mit den Gläubigen am Samstagabend eine Messe.

Der Förderverein betreibt nach Angaben des Bistums neben der Kirche auch das Gemeindeheim und das ehemalige Pfarrhaus. Die Aufsichtsgremien im Bistum Essen haben der Lösung zugestimmt. Zugleich betonen Pfarrei und Bistum, dass die in dem Ortsteil gefundene Lösung „ein maßgeschneiderter Einzelfall“ ist, der sich nicht ohne weiteres auf andere Kirchen übertragen lasse.

Der Förderverein will bis Ende des Jahres eine Rücklage von 200.000 Euro angespart haben, um größere Reparaturen an der Kirche finanzieren zu können. Anschließend soll eine ähnliche Rücklage für das Gemeindeheim angespart werden. Zudem soll etwa das Gemeindeheim werktags für den Offenen Ganztag der Grundschule vermietet werden, um so Einnahmen zu generieren.