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Flughafenseelsorger: Wir möchten dem Miteinander im Flughafen guttun

Die Stuttgarter Flughafenseelsorge will für Passagiere, aber auch für die rund 10.000 Beschäftigten des Flughafens und für die rund 700 Blaulichtkräfte da sein. „Wir möchten dem Miteinander im Flughafen guttun, aber auch die Menschen spüren lassen: Wir sind für euch da“, sagte der evangelische Flughafenseelsorger Matthias Hiller im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Das Team besteht neben ihm aus einer katholischen Kollegin sowie rund 35 Ehrenamtlichen. Diese würden unter anderem vom Flughafenpersonal angerufen, wenn beim Check-in jemand seinen Pass nicht mehr findet. „Um diese Person kümmert sich dann jemand der Ehrenamtlichen, weil das Personal ein ganzes Flugzeug voller Menschen mit Boarding Pässen versorgen muss und keine Zeit hat, sich ausgiebig mit dieser einen Person zu befassen.“

Aber auch Geflüchteten mit Asylwunsch werde geholfen, beispielsweise um den Weg zur Landeserstaufnahmestelle nach Karlsruhe zu finden. Oder einem jungen Mann, der auf Mallorca auf einem Junggesellenabschied war und alkoholisiert und nur noch mit Boxershorts bekleidet in Stuttgart ankam. „Unsere Motivation ist: Wir behandeln alle Menschen so, dass sie spüren könnten, dass Gott sie mag – unabhängig von Hautfarbe, Aufenthaltsstatus, Religion oder was auch immer.“

Die Flughafenseelsorge sei auch bei medizinischen Notlandungen mit dabei. „Da treffen wir uns dann direkt am Flugzeug mit den Rettungs- und Notfallsanitätern der Flughafenfeuerwehr.“ Die Rolle als Flughafenseelsorge sei, Mitreisende und Partner zu beruhigen und ihnen Orientierung zu geben. „Dann geht es um Fragen, wie in welches Krankenhaus der Patient kommt und welche Angehörigen informiert werden sollen. Wir sind aber auch für die Blaulichtkräfte da, wenn sie nach schwierigen Einsätzen ein Gespräch brauchen.“

Wie alle anderen, die hier arbeiten, sind die Mitarbeitenden der Flughafenseelsorge mit der vorgeschriebenen Sicherheits- und Schutzausrüstung unterwegs. „Wir werden also eher selten als ‘Kirche’ wahrgenommen, eher als Teil der Einsatzkräfte, die nun mal zu einem Flughafen gehören.“ Ihr Dienstzimmer sei in einem Nebengang der Terminals. „Da kann man immer mal kurz abbiegen und bei der Flughafenseelsorge einen Kaffee trinken, reden, durchatmen“, sagte der Flughafenseelsorger. (1886/30.07.2025)