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Flüchtlingssituation: Touré ruft zum Schulterschluss auf

Schleswig-Holsteins Integrationsministerin Aminata Touré (Grüne) hat die Flüchtlingssituation im Land als „sehr herausfordernd“ bezeichnet und zum Schulterschluss aufgerufen. Sie appellierte am Freitag im Landtag, die aktuelle Situation bei allen auftretenden Konflikten in einem breiten gesellschaftlich-politischen Bündnis zu lösen, wie das Integrationsministerium mitteilte. Trotz aller Sorgen und Nöte verspüre sie aber weiterhin einen großen gesellschaftlichen Zusammenhalt im Land und den Willen, die Situation zu meistern.

Touré lobte den Angaben zufolge die Zusammenarbeit mit den Kreisen und Kommunen in den vergangenen Monaten. „Land und Kommunen haben drei große Vereinbarungen getroffen und setzen diese um. Gemeinsam tragen wir eine Verantwortung, was die Unterbringung angeht: Das Land für die Erstaufnahme, die Kommunen für die dauerhafte Unterbringung.“

Sie dankte insbesondere den fünf Standortgemeinden der Landesunterkünfte in Neumünster, Boostedt, Rendsburg, Bad Segeberg und Seeth. Dort werde Großartiges geleistet. Gleichzeitig gelte es, die Standorte nicht zu überlasten. „Deshalb schaffen wir eine neue Landesunterkunft in Glückstadt und verteilen die Geflüchteten etwas schneller auf Kreise und kreisfreie Städte“, sagte Touré.

Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine haben laut Integrationsministerium rund 35.000 Ukrainerinnen und Ukrainer in Schleswig-Holstein Schutz gefunden. 2022 seien darüber hinaus 5.600 Asylsuchende ins Land gekommen, 2023 seien es bislang 6.700 Asylsuchende, hieß es. In den fünf Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes würden derzeit 7.200 Plätze vorgehalten, von denen aktuell rund 6.400 belegt seien. Derzeit kämen täglich im Schnitt rund 100 Geflüchtete nach Schleswig-Holstein.