Der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg fordert die Landesregierung auf, die Abschiebungen von Jesiden auszusetzen. Den Überlebenden des vom Bundestag anerkannten Völkermordes müsse Schutz geboten werden, so der Flüchtlingsrat am Montag in Stuttgart. Am 3. August jähre sich der Völkermord an den Jesiden im Nordirak zum elften Mal. Ein UN-Bericht zeige, dass die Lage der Jesiden im Irak düster sei.
Auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge berichtet laut Mitteilung von prekären Lebensbedingungen für die rund 200.000 Jesiden in den Flüchtlingslagern im Nordirak. Die Lage für Binnenvertriebene außerhalb der Lager sei teils noch schlechter. Trotzdem schiebe Baden-Württemberg Jesiden ab. Das 2021 von der Landesregierung im Koalitionsvertrag angekündigte weitere Sonderkontingent für besonders Schutzbedürftige, die Opfer traumatisierender Gewalt durch den IS geworden sind, werde nicht mehr kommen. Doch mindestens das Versprechen der Landesregierung, Familien aus dem ersten Sonderkontingent zu vereinen, müsse dringend erfüllt werden. (1859/28.07.2025)