Flüchtlinge: Olivo für schnellere Integration in Arbeitsmarkt

Brandenburgs neue Integrationsbeauftragte, Diana Gonzalez Olivo, will Flüchtlinge schneller in Arbeit bringen. „Wenn geflüchtete Menschen so schnell wie möglich Zugang zum Arbeitsmarkt bekommen sollen, brauchen wir berufsbegleitende Sprachkurse“, sagte Olivo dem Berliner „Tagesspiegel“ (Dienstag). Auch die Anerkennung von Studienabschlüssen dauere zu lange. „Angesichts des Fachkräftemangels müssen wir die Potenziale, die hier in unserem Land sind, viel besser nutzen“, sagte Olivo, die seit Anfang Mai im Amt ist.

Weiter sprach sich die Integrationsbeauftragte gegen die Bezahlkarte für Asylbewerber aus: „Sie schränkt die Menschen in ihrer Selbstbestimmung ein. Diese Selbstverständlichkeit, mit der gesagt wird, dies sei ein Beitrag gegen Schleuserkriminalität, finde ich befremdlich.“ Es sei wissenschaftlich bewiesen, dass es nicht so ist. Zudem lägen die Leistungen für Asylsuchende deutlich unter dem Bürgergeldsatz liegen.

Olivo bezeichnete die Stimmung unter Migrantinnen und Migranten in Brandenburg aktuell als „sehr aufgewühlt“, viele machten sich Sorgen. Die Stimmung sei seit Monaten sehr aufgeheizt: „Wir erleben in der Gesellschaft eine größere Bereitschaft, Menschen zu beschimpfen, aber auch handgreiflich zu werden.“

Dabei forderte Olivo Zivilcourage auf. Es sei wichtig, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und sich gegen Rassismus zu positionieren. „Und es ist wichtig, dass jeder den Mut hat, einzugreifen, wenn Personen öffentlich beleidigt oder rassistisch beschimpft werden“, sagte die Brandenburger Integrationsbeauftragte.