Fleischkonsum und Tierzahlen gehen dauerhaft zurück

Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) geht davon aus, dass die Deutschen ihren Fleischkonsum nicht vorübergehend, sondern dauerhaft ändern werden.

Schlachtstraße in einem Bremer Schlachthof (Archivfoto)
Schlachtstraße in einem Bremer Schlachthof (Archivfoto)Imago / Hake

„Man sieht einen langfristigen Trend, dass nicht nur die Zahl der Vegetarier und Veganer, sondern am stärksten die der Flexitarier hochgeht“, so der Minister gegenüber der Tageszeitung taz. Dabei handelt es sich um Menschen, die weniger, aber dafür bewusst Fleisch essen. Der geschätzte Pro-Kopf-Verzehr an Fleisch insgesamt lag 2021 laut Bundesagrarministerium bei 55,0 Kilogramm pro Kopf. Das waren 3,7 Prozent weniger als im Vorjahr.

Özdemir rechnet zugleich damit, dass der Fleischmarkt dauerhaft schrumpft. „Ich fürchte, dass der Absatzmarkt in China für deutsches Schweinefleisch nicht nur vorübergehend weg ist. China baut gerade massive Mastkapazitäten auf. Ich rate allen dazu, sich von der Illusion zu lösen, dass die alten Absatzmärkte wieder zurückkommen.“

Rinderbestand konstant

Am Stichtag 3. November 2022 standen laut Statistischem Bundesamt nur noch 21,3 Millionen Schweine in deutschen Ställen. Das sind 10,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor und 24,7 Prozent weniger als vor zehn Jahren. Die Zahl der Betriebe mit Schweinen sank im Zehnjahresvergleich sogar um 43 Prozent auf 16.900. Der Rinderbestand dagegen blieb mit rund 11 Millionen gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant.