Doku “Sieben Winter in Teheran” erhält Menschenrechts-Filmpreis

Der Dokumentarfilm „Sieben Winter in Teheran“ von Steffi Niederzoll erhält den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis 2024 in der Kategorie Langfilm. Der Film berichte über die 19-jährige Reyhaneh Jabbari, die einen Mann, der sie vergewaltigen will, in Notwehr ersticht, teilte die Jury am Dienstag mit. Die Frau werde des Mordes angeklagt und zum Tode verurteilt. Ihr Kampf für die Rechte der Frauen spiegele den Kampf vieler Frauen wider, nicht nur im Iran, hieß es. Steffi Niederzoll gelinge es meisterhaft, „eine Unmittelbarkeit der Schilderung herzustellen, die niemanden unberührt lässt“.

In der Kategorie Bildung wird der Film „Fünfzehn Minuten“ von Sejad Ademaj ausgezeichnet. Er verbinde die Themen Suizid und Abschiebung und habe das Potenzial, „unser Menschenrechtsbewusstsein wachzuhalten“, urteilte die Jury. Der Film erzählt von Jasmina und ihrer Familie, bei der eines Abends die Polizei vor der Tür steht und die Familie innerhalb der nächsten 15 Minuten abschieben will. Jasmina hatte sich gerade auf eine Klassenfahrt nach Berlin gefreut.

Der Menschenrechtsfilmpreis wird in sechs Kategorien verliehen. Für den alle zwei Jahre stattfindenden Wettbewerb waren diesmal 420 Produktionen eingereicht worden. Die Verleihung findet am 7. Dezember in der Nürnberger Tafelhalle statt. Kabarettist und Fernsehmoderator Christoph Süß moderiert, Schirmherrin ist die Schauspielerin Katja Riemann.

Der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis wird alle zwei Jahre verliehen. Zu den Trägern gehören Organisationen der Menschenrechts-, Bildungs-, Kultur- und Medienarbeit, kirchliche Organisationen, Gewerkschaften und Wohlfahrtsverbände. Die Geschäftsführung liegt bei der Evangelischen Medienzentrale Bayern.