Filmförderung soll reformiert werden

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) will mit einer Reform der Filmförderung die Standortbedingungen für Filmproduktionen in Deutschland verbessern. Neben Steueranreizen und einer Investitionsverpflichtung soll die Filmförderungsanstalt zur zentralen Einrichtung für Filmförderungen ausgebaut werden, sagte Roth am Dienstag in Berlin zwei Tage vor Beginn der Berlinale, dem größten deutschen Filmfestival.

Ein entsprechender Referentenentwurf für eine Novelle des Filmförderungsgesetzes liege vor. Die Verhandlungen mit den Ländern, von denen einige wichtige Produktionsstandorte sind, liefen. Anfang 2025 soll das neue Gesetz in Kraft treten, sagte Roth.

Die Kulturstaatsministerin betonte, diese Reform biete „die Chance für einen großen Wurf“. Ziel sei eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für das Filmschaffen und eine Stärkung des deutschen Films. Die Branche müsse sich angesichts der zunehmenden Bedeutung von Streamern und Mediatheken sowie einer verschärften internationalen Konkurrenz der Filmstandorte neu aufstellen.

Hintergrund ist eine trübe Stimmung in der Branche. So rechnen die deutschen Film- und Fernsehproduzenten in diesem Jahr mit einem Rückgang der Auftragsproduktionen von rund zehn Prozent. Der Hauptgeschäftsführer der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen, Björn Böhning, kritisierte am Montag eine Kürzung bei der Filmförderung im Bundeshaushalt um rund 15 Millionen Euro. Im internationalen Vergleich liege das deutsche Förderniveau ohnehin um zehn bis 15 Prozent niedriger. Zugleich seien die Produktionskosten um etwa 18 Prozent gestiegen.