Festnahmen nach nächtlichem Angriff auf Gaza-Hilfe

Erneut haben radikale Siedler einen vermeintlichen Hilfstransport nach Gaza angegriffen. Sie verletzten dabei den Fahrer und mehrere Soldaten.

In der Nacht zu Freitag hat es Zusammenstöße im von Israel besetzten Westjordanland gegeben. Zuvor hatten radikale jüdische Siedler teils gewaltsam gegen den Transfer humanitärer Hilfe in den Gazastreifen protestiert. Die israelische Polizei nahm laut Medienberichten (Freitag) nahe der israelischen Siedlung Kochav HaSchachar nordöstlich der palästinensischen Stadt Ramallah vier Siedler fest, darunter einen Minderjährigen.

Dutzende Demonstranten hatten demnach einen Lastwagen angegriffen und in Brand gesetzt, den sie fälschlich als Hilfstransport für Gaza identifizierten. Der Fahrer sei mittelschwer verletzt in ein Jerusalemer Krankenhaus gebracht worden. Auch drei Soldaten hätten bei Angriffen durch Demonstranten Verletzungen erlitten.

Bei einem zweiten Protest gegen humanitäre Hilfe für Gaza warfen laut Berichten Dutzende randalierende Siedler an der Tapuah-Kreuzung südlich der palästinensischen Stadt Nablus Steine auf palästinensische Autos. Polizei und Grenzschutz setzten Blendgranaten und Tränengas ein, um die israelischen Randalierer zu vertreiben.

Rechte israelische Aktivisten, unter anderem von der Gruppe “Tzav 9”, haben zuletzt wiederholt gewaltsam gegen Hilfslieferungen für Gaza protestiert und dabei LKWs und Hilfsgüter beschädigt. Sie lehnen die Lieferung von Hilfe ab, solange 132 Geiseln von der Hamas im Gazastreifen festgehalten werden. Israelische Medien berichteten über Vermutungen, dass einzelne Mitglieder der israelischen Sicherheitskräfte den rechtsextremen Aktivisten Hinweise auf die geheim gehaltenen Routen der Hilfstransporte von Jordanien nach Gaza geben.