Viele Menschen wollen über das Älterwerden lieber nicht nachdenken, andere sagen: Je früher man plant, desto weniger muss man sich sorgen. Schauspielerin Andrea Sawatzki hat sich mit dem Thema schon befasst.
Andrea Sawatzki (61), Schauspielerin, hat nach eigenen Worten bereits konkrete Pläne für das Alter. “Ich glaube, wenn man es gut anstellt, wäre es möglich, mit guten Freunden eine WG zu gründen”, sagte sie in einem am Sonntag veröffentlichten Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Sie und ihr Ehemann Christian Berkel hätten mit spanischen Freunde schon darüber gesprochen. “Die sind relativ feierwütig, da vergisst man hoffentlich auch den ein oder anderen Schmerz”, sagte die Darstellerin mit einem Lachen.
Für sie beide wäre dies die “Traumvorstellung”, fügte Sawatzki hinzu. “Ob wir es umsetzen können, hängt dann natürlich auch von unserem geistigen Zustand ab.” – Am Mittwoch sind Sawatzki und Berkel im Ersten in dem Drama “Querschuss” zu sehen (20.15 Uhr). Sie spielen Tochter und Sohn eines älteren Mannes, der sich das Leben nimmt und damit tiefe Gräben in der Familie aufreißt.
Es falle auf, dass die Gesellschaft mit Kindern und alten Menschen wenig anfangen könne, sagte Berkel im Interview. Das seien diejenigen Gruppen, “die nicht im Produktionsprozess ‘gebraucht’ werden. Bei Kindern sagt man, gut, die werden wir noch brauchen, insofern müssen wir uns ein bisschen kümmern. Aber die anderen, die brauchen wir nicht mehr.”
Dieses Verständnis von Leben und Gesellschaft bezeichnete der 67-Jährige als fatal, zumal die Gesellschaft immer älter werde. “Das wird nicht funktionieren, wir werden eine Haltung dazu entwickeln müssen”, betonte Berkel.