Ständig online, aber allein: Junge Menschen in NRW leiden besonders unter Einsamkeit – und laut Umfrage gerade bei der Nutzung sozialer Medien.
In Nordrhein-Westfalen leiden vor allem junge Menschen unter dem Gefühl von Einsamkeit. Nach einer am Montag veröffentlichten repräsentativen Umfrage im Auftrag des Senders WDR berichtet knapp die Hälfte (46 Prozent) der 18- bis 34-Jährigen, sich selbst in Gesellschaft von Familie und Freunden häufig oder manchmal einsam zu fühlen. Unter den Menschen ab 35 Jahren gaben nur 14 bis 15 Prozent an, solche Empfindungen zu haben.
Die Erhebung zeigt zudem einen klaren Zusammenhang zwischen der Nutzung sozialer Medien und dem Erleben von Einsamkeit. Etwa 20 Prozent der 18- bis 34-Jährigen gaben an, sich bei der Nutzung sozialer Medien häufig einsam zu fühlen. Bei einem weiteren Viertel trifft dies manchmal zu.
“Das kann ja nur zu Einsamkeit führen, wenn man sich denkt: Ich lieg allein in meinem Bett und schau aber Leuten beim Feiern auf einer tollen Insel zu”, sagte Sängerin Nina Chuba dem WDR. “Da fühlt man sich einfach nicht verstanden und als wäre man irgendwie so nicht in der gleichen Welt wie die Menschen, die anscheinend das Leben auskosten.”
Der Konstanzer Sozial- und Jugendforscher Kilian Hampel sagte, in Studien berichteten viele junge Menschen, dass sich durch die Nutzung sozialer Medien ihr Selbstbild verschlechtere – und zwar indem sie sich dauernd vergleichen und das Gefühl hätten, sich auch vergleichen zu müssen, statt sie selbst sein zu können. Die Umfrage wurde zum Auftakt einer Aktionswoche zum Thema Einsamkeit des Senders 1Live gestartet.