Fast 800 Millionen Euro Strafe gegen Meta wegen Marktmissbrauch
Der Konzern Meta nutzt die Marktmacht seiner sozialen Netzwerke Facebook und Instagram, um sich wirtschaftliche Vorteile im Anzeigengeschäft zu verschaffen. Dafür gibt es nun eine empfindliche Geldstrafe der EU.
Wegen Verstößen gegen das europäische Kartellrecht muss der Facebook-Mutterkonzern Meta knapp 800 Millionen Euro Strafe zahlen. Das gab die EU-Kommission am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekannt. Grund für die Strafe ist die Verknüpfung des Kleinanzeigendienstes Facebook Marketplace mit dem gleichnamigen sozialen Netzwerk. Anderen Anbietern von Kleinanzeigendiensten seien unfaire Bedingungen auferlegt worden, die sie benachteiligen.
“Meta hat seinen Online-Kleinanzeigendienst Facebook Marketplace mit seinem persönlichen sozialen Netzwerk Facebook verknüpft und anderen Anbietern von Online-Kleinanzeigendiensten unfaire Handelsbedingungen auferlegt”, kritisiert die EU-Kommissarin für Wettbewerbspolitik, Margrethe Vestager. Damit verstoße Meta gegen das EU-Kartellrecht. “Meta muss dieses Verhalten nun einstellen”, fordert die Politikerin
Weil Facebook ein so großes soziales Netzwerk ist, sei der exklusive Zugang zum konzerneigenen Anzeigendienst für Facebook-Nutzerinnen und -Nutzer ein illegaler Wettbewerbsvorteil, so die EU-Kommission. Auch die Daten, die bei der Nutzung von Facebook und Instagram, auch Eigentum von Meta, anfallen, kämen dem Facebook Marketplace zugute. Hier seien konkurrierende Angebote für Kleinanzeigen ebenfalls benachteiligt.
Weil Meta trotz Aufforderung die illegalen Praktiken nicht beendet hat, verhängte die Kommission nun eine Geldbuße von 797,72 Millionen Euro. Das Ermittlungsverfahren hatte die Kommission bereits 2021 eingeleitet.