Fans wegen Beleidigung von Chinas Nationalhymne festgenommen

Seit Verabschiedung des Nationalhymnengesetzes im Jahr 2020 gehen die Behörden in Hongkong hart gegen angebliche Beleidigung des chinesischen Nationallieds vor. Darauf stehen bis zu drei Jahre Gefängnis.

In Honkong sind zwei Männer und eine Frau während eines Fußballspiels wegen angeblicher Beleidigung der chinesischen Nationalhymne festgenommen worden. Das berichtet das Nachrichtenportal “Hong Kong Free Press” (Freitag).

Nach Angaben der Polizei hatten die drei Festgenommenen vor Beginn des WM-Qualifikationsspiels Hongkong gegen Iran dem Spielfeld den Rücken zugekehrt und standen nicht auf, als die Hymne “Marsch der Freiwilligen” erklang. Sie seien inzwischen gegen Zahlung einer Kaution bis zum Prozess wieder auf freiem Fuß. Der Iran gewann das Spiel 4:2.

Laut Gesetz ist eine Beleidigung der chinesischen Hymne ein Straftatbestand, der mit bis zu drei Jahren Haft und umgerechnet rund 5.900 Euro Geldstrafe geahndet werden kann. Hongkong gehört als chinesische Sonderverwaltungszone zum Staatsgebiet Chinas.

Im April wurde ein 21-Jähriger angeklagt, weil er bei einem Volleyballspiel statt der Nationalhymne das prodemokratische Lied “Do You Hear the People Sing” gesungen hatte. Im Mai gab ein Berufungsgericht in Hongkong dem Antrag der Regierung zum Verbot der inoffiziellen Nationalhymne “Glory to Hongkong” statt. Sie ist das Protestlied der seit Erlass des chinesischen Sicherheitsgesetzes von 2020 niedergeschlagenen Demokratiebewegung.