Mit Verweis auf die demografische Entwicklung und sinkende Kinderzahlen warnt der Arbeitskreis der Thüringer Familienverbände vor drohenden Schließungen von Kinderkrippen und Kindergärten. In Gefahr seien besonders Einrichtungen in strukturschwachen ländlichen Regionen, sagte eine Verbandssprecherin am Dienstag in Erfurt. Gerade in den Dörfern sei der Kindergarten oft das letzte öffentlich verantwortete Angebot.
Der Verband plädierte dafür, diese Entwicklung als Chance zu nutzen, anstatt die sinkenden Kinderzahlen lediglich als Problem zu begreifen. Ziel müsse es sein, die quantitativ starken Strukturen der frühkindlichen Förderung in Thüringen unter Beibehaltung der Landes- und Kommunalförderung weiterzuentwickeln. Denkbar sei etwa die multifunktionale, generationsübergreifende Nutzung bestehender Einrichtungen.
Die Familienverbände fordern daher eine Verbesserung des Personalschlüssels sowie des Raumangebots in Kindertageseinrichtungen. Eine Umstellung der Finanzierung von der bisherigen kindbezogenen Förderung hin zu einer einrichtungsbezogenen Förderung sei dringend notwendig.
Darüber hinaus bedarf es den Angaben zufolge in den Kommunen der Entwicklung zukunftssicherer Konzepte. Dazu müsse den Kommunen Zeit gegeben werden, um mit allen Beteiligten diese Konzepte zu entwickeln. Der Arbeitskreis Thüringer Familienorganisationen setzt sich auf Landesebene für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Familien ein.