Familienministerin Paus froh über Akzeptanz des Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“
Rund 200.000 Frauen hat das Hilfetelefon in den vergangenen zehn Jahren beraten, meistens zu häuslicher Gewalt. Ministerin Paus betont, dass es damit die erste Anlaufstelle für Betroffene ist.
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist ab sofort einfacher erreichbar. Statt der 0800/116 016 können betroffene Frauen oder Angehörige jetzt – wie bei Notrufnummern – ohne Vorwahl die Telefonnummer 116016 wählen, wie Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) erklärte. Sie äußerte sich anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Hilfetelefons.
Das bundesweite Hilfetelefon richtet sich an gewaltbetroffene Frauen, an Menschen aus ihrem Umfeld, aber auch an Fachkräfte. Es ist rund um die Uhr erreichbar und berät kostenfrei, anonym und vertraulich zu allen Formen der Gewalt, darunter Partnerschaftsgewalt, Mobbing, Stalking, Zwangsverheiratung, Vergewaltigung und Menschenhandel. Die Beratungen finden in 18 Fremdsprachen statt, darunter Englisch, Polnisch und Russisch. Seit Mai 2022 können Beratungen auch auf Ukrainisch angeboten werden.
Anlaufstelle bei häuslicher Gewalt
Nach eigenen Angaben haben die rund 100 Mitarbeitenden in den vergangenen zehn Jahren rund 390.000 Beratungen durchgeführt. Rund 216.000 von Gewalt Betroffene hätten das niedrigschwellige Angebot genutzt. Besonders häufig sei häusliche Gewalt Anlass der Gespräche gewesen. Rund 194.000-mal hätten die Beraterinnen Ratsuchende an Einrichtungen vor Ort vermittelt, davon in 82 Prozent der Fälle an Beratungsstellen und Frauenhäuser.
Paus betonte, damit sei das Hilfetelefon zur ersten Anlaufstelle für gewaltbetroffene Frauen in Deutschland geworden und mittlerweile weithin bekannt und akzeptiert. Sie sei froh, dass die vereinfachte Rufnummer künftig auch in anderen europäischen Ländern als nationale Notrufnummer gelte und gewaltbetroffene Frauen kompetente Hilfe und Unterstützung finden könnten.