Familien in Brandenburg: Wenig Geld bei hoher Erwerbsquote

Die Erwerbstätigenquote der Eltern in Brandenburg ist überdurchschnittlich hoch. Trotzdem fallen die Familieneinkommen vergleichsweise gering aus. Ein Viertel der befragten Familien muss mit einem monatlichen Haushaltsäquivalenzeinkommen von unter 1.500 Euro zurechtkommen. Das sind zwei der zentralen Ergebnisse des am Donnerstag von Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) in Potsdam vorgestellten Familienberichts.

Bei den Müttern hänge die Erwerbstätigenquote sehr stark vom Alter des jüngsten Kindes ab, heißt es darin. Ab dem Schulalter seien aber 90 Prozent der Brandenburger Mütter wieder erwerbstätig, ein Drittel davon in Vollzeit. Dabei sei die Teilzeitquote der Mütter mit 44 Prozent deutlich größer als die der Väter mit neun Prozent. Im bundesweiten Vergleich sei der Anteil der Brandenburger Mütter mit einer Teilzeitbeschäftigung damit am niedrigsten.

Für den ersten Brandenburger Familienbericht seit 1997 wurden im Winter 2022/2023 mehr als 4.700 märkische Familien zu ihrer Lebens-, Arbeits- und Einkommenssituation, zu Stress- und Belastungssituationen sowie zu Unterstützungswünschen befragt. Derzeit leben in Brandenburg rund 263.600 Familien mit Kindern unter 18 Jahren. Etwas mehr als die Hälfte davon sind Ehepaare und jeweils ein knappes Viertel Alleinerziehende und unverheiratete Lebensgemeinschaften.

54 Prozent der befragten Eltern waren demnach hoch qualifiziert, weitere 43 Prozent konnten ein mittleres Bildungsniveau vorweisen. Vor allem Alleinerziehende, Familien mit Migrationshintergrund und Familien mit drei oder mehr Kindern seien von Armut bedroht.