Unterstützer der in Ungarn inhaftierten Maja T. haben am Dienstag vorübergehend den Eingangsbereich des ZDF-Hauptstadtstudios in Berlin besetzt. Die 10 bis 14 vermummten Aktivisten hätten den Ort jedoch noch vor Eintreffen der Einsatzkräfte wieder verlassen, teilte ein Polizeisprecher mit.
Wie die Organisatoren eines vor dem Auswärtigen Amt befindlichen Protestcamps erklärten, sollte mit der Aktion auf die Haftbedingungen der mutmaßlichen Linksextremistin Maja T. aufmerksam gemacht werden. Die Besetzer wollten demnach „die Rolle der Medien in diesem skandalösen Fall beleuchten“.
Laut der Erklärung wollten die Besetzer mit Medienschaffenden des ZDF ins Gespräch kommen und ein zuvor angefertigtes Video überbringen, welches im Programm gezeigt werden sollte. In dem Video sollte über Maja T.’s Lage aufgeklärt werden, hieß es.
Der Polizei zufolge wurden „Folgemaßnahmen“ gegen die flüchtigen Personen eingeleitet. Bereits am Dienstagmorgen hatten acht Aktivistinnen und Aktivisten der „TurboKlimaKampfGruppe“ (TKKG) den Kieler Landtag besetzt und ein Transparent entrollt. In Leipzig war ein leerstehendes Haus im Stadtteil Anger-Crottendorf besetzt worden.
Die non-binäre Maja T. hatte am Montag aus gesundheitlichen Gründen einen 40-tägigen Hungerstreik beendet. Maja T. soll gemeinsam mit weiteren deutschen mutmaßlichen Linksextremisten im Februar 2023 in Budapest Neonazis gewaltsam angegriffen haben und für schwere Körperverletzungen mitverantwortlich sein. Außenminister Johann Wadephul (CDU) hatte zuletzt erklärt, er wolle sich für bessere Haftbedingungen von Maja T. einsetzen.