Die Plagiatsvorwürfe gegen die CDU-Bundestagsabgeordnete Saskia Ludwig werden inzwischen von der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam geprüft. Da ein hinreichender Anfangsverdacht vorliege, seien die zuständigen Gremien damit befasst, sagte eine Hochschulsprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sollte sich der Plagiatsverdacht bei der Promotion erhärten, werde das Verfahren an die Kommission zur Untersuchung wissenschaftlichen Fehlverhaltens übergeben. Auch eine Stellungnahme der Politikerin sei erbeten worden.
Ludwig hatte ihre Doktorarbeit unter ihrem damaligen Namen Funck 2008 veröffentlicht. Sie gehört zu den Abgeordneten, die sich gegen die Wahl der Juraprofessorin Frauke Brosius-Gersdorf zur Richterin am Bundesverfassungsgericht gewandt hatten. Die Ablehnung in Unionskreisen wurde unter anderem mit deren Haltung zu Abtreibungen und Plagiatsvorwürfen begründet.
Plagiatsvorwürfe werden geprüft
Ludwig hatte unter anderem erklärt, Brosius-Gersdorf sei „als Richterin am Bundesverfassungsgericht maximal ungeeignet und für jeden Demokraten unwählbar“. Am Tag der geplanten und dann abgesetzten Wahl forderte sie, Brosius-Gersdorf müsse ihr Amt an der Fakultät ruhen lassen, „solange die Plagiatsvorwürfe gegen die Professorin aus Potsdam nicht restlos ausgeräumt sind“.
Die Hochschulsprecherin sagte, sollte der Fall an die Universitätskommission übergeben werden, müsse diese ein zügiges Verfahren gewährleisten. Sollten dabei Verfehlungen festgestellt werden, erhalte der Universitätspräsident Handlungsempfehlungen.
