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Fairer Glanz

Broschüre „Ja, ich will!“ gibt Brautpaaren Tipps für eine faire und nachhaltige Hochzeitsfeier

Bilder einer Traumhochzeit: Kirchenglocken, strahlendes Brautpaar, Blumenregen, edles Ambiente, reich gedecktes Büfett, zufriedene und glückliche Gäste. Vorfreude ist die schönste Freude.
Auf diesen großartigen Tag können sich Brautpaare nicht früh genug vorbereiten. Wer gern im Wonnemonat Mai und im Sommer heiraten will, plant schon intensiv. Ringe, Hochzeitskleid, Schuhe und Blumenschmuck, die Location und das Hochzeitsbuffet, ein Ort für die Flitterwochen – all dies muss jetzt ausgesucht, gekauft und bestellt werden. Es gibt viele Details zu entscheiden.
Bei all diesen Entscheidungen können Brautpaare etwas zu einer nachhaltigeren und gerechteren Welt beitragen. Der Ratgeber „Ja, ich will!“ gibt jede Menge Tipps und Anregungen zum fairheiraten: um fair und nachhaltig vor den Traualtar zu ziehen und dabei bunt und unvergesslich feiern zu können.
Was gibt es dabei zu beachten, etwa beim Kauf der Ringe? Viele Trauringe strahlen und glitzern golden. Doch gerade das Gold wird unter menschenunwürdigen Bedingungen gewonnen, so etwa auf den Philippinen. Dort arbeiten Kinder in bis zu 25 Meter tiefen Schächten. Sie schürfen nach dem Edelmetall, unter ständiger Gefahr, dass die Minen einstürzen oder Steine und Holzbalken auf sie herabstürzen.
Eine schleichende Gefahr beim Goldabbau ist die Quecksilbervergiftung. Quecksilber wird eingesetzt, um das Gold zu binden. Die Arbeiter in den Minen vermengen flüssiges Quecksilber mit goldhaltigem Sand, um das Gold herauszulösen. Anschließend wird das Quecksilber verdampft. Riesige Mengen davon werden hier jedes Jahr in die Luft und ins Wasser ausgestoßen.
Kinder sind viel anfälliger für Quecksilbervergiftung als Erwachsene. Sie spielen und arbeiten in den verschmutzten Flüssen. Quecksilber schädigt das Nervensystem und kann zu Behinderungen oder sogar zum Tod führen.
Obwohl die Philippinen alle wichtigen Kinderschutzkonventionen unterzeichnet haben, wird Kinderschutz im Land nur unzureichend durchgesetzt. Dafür fehlt es an Personal in den staatlichen Kontrollgremien, aber auch unzureichende Kenntnisse und fehlender politischer Wille sind Gründe dafür. Und wer hierzulande ahnt denn schon beim Betrachten der funkelnden Ringe beim Juwelier, dass für die Gewinnung und Herstellung von Gold Kinder und Erwachsene leiden mussten und giftige Chemikalien eingesetzt worden sind.
Doch es gibt Ringe aus fairem Gold. Sebastian und Sonja aus Paderborn haben solche Trauringe gekauft. „Denn wir wollten unseren Lebensbund nicht zu Lasten von Arbeiterinnen und Arbeitern in Goldminen gründen“, so das junge Brautpaar.
Siegel wie www.fairgold.de oder www.fairmined.org sorgen für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen, etwa auf den Philippinen, in Ghana, Peru oder Südafrika. Es werden ein Mindestpreis und eine Prämie bezahlt. Über den „Gold-Finder“ von Fairtrade Deutschland unter www.fairtrade-deutschland.de finden sich Goldschmieden, die faires Gold anbieten. Weitere Juweliere lassen sich im Internet unter den Stichworten fairer Schmuck und den jeweiligen Stadtnamen suchen. Und wer Ringe aus Altgold oder altem Familienschmuck herstellen lässt, tut etwas für die Umwelt und handelt nachhaltig.
Der Ratgeber lädt Brautpaare dazu ein, die vielfältigen Gelegenheiten zu nutzen, um ihren „schönsten Tag im Leben“ nachhaltig und fair zu gestalten. So können sie mit ihrem Fest Akzente für sich und andere setzen und helfen, die Welt in kleinen Schritten zu verändern.

Die Broschüre „Ja, ich will! – Nachhaltig und Fair“ wurde vom Amt für Mission, Ökumene und kirchlicher Weltverantwortung (MÖWe) der Evangelischen Kirche von Westfalen, vom Gemeindedienst für Mission und Ökumene der Evangelischen Kirche im Rheinland, vom Südwind-Institut und vom Eine Welt Netz NRW erarbeitet. Sie kann beim Amt für MÖWe, Olpe 35, 44135 Dortmund, Telefon (02 31) 54 09-70 bestellt werden. Es gibt sie auch zum Download im Internet