Fahrgastverband fordert Milliardeninvestitionen für Nahverkehrsausbau

Hat das Bundeskabinett versäumt, zugleich mehr Gelder für den Ausbau des Nahverkehrs zu beschließen? Das kritisiert der Fahrgastverband Pro Bahn mit Blick auf das 49-Euro-Ticket.

Verkaufsstart des 49-Euro-Tickets ist nach dem Beschluss von Mittwoch der 3. April.
Verkaufsstart des 49-Euro-Tickets ist nach dem Beschluss von Mittwoch der 3. April.Imago / MiS

Der Fahrgastverband Pro Bahn hat mit Blick auf das 49-Euro-Ticket einen Ausbau des Nahverkehrs gefordert. Dies sei nötig, „damit die wegen des 49-Euro-Tickets steigende Nachfrage befriedigt werden kann“, sagte der Ehrenvorsitzende von Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Donnerstag). „Es braucht einen zweistelligen Milliardenbetrag für Investitionen und eine Verdopplung der Regionalisierungsmittel zur Sicherung des aktuellen Angebots auf etwa 20 Milliarden Euro.“

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch den Weg für die Einführung des Deutschland-Tickets zum 1. Mai frei gemacht. Das Kabinett habe es jedoch versäumt, zugleich mehr Gelder für den Ausbau des Nahverkehrs zu beschließen, kritisierte Naumann.

49-Euro-Ticket „nur eine halbe Lösung“

Solange die Mittel nicht erhöht würden, sei das 49-Euro-Ticket „nur eine halbe Lösung“, mahnte der Verkehrs-Experte. „Es müssen möglichst viele Regionen mit guten öffentlichen Verbindungen, Bus oder Bahn, so schnell wie möglich ausgestattet werden.“ In den ländlichen Regionen gebe es großen Nachholbedarf.

Verkaufsstart des 49-Euro-Tickets ist nach dem Beschluss von Mittwoch der 3. April. Nun müssen Bundestag und Bundesrat den Gesetzentwurf beraten und das Deutschland-Ticket beschließen.