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Faeser: Gewalt- und Morddrohungen keine Kavaliersdelikte

Mittlerweile gibt es an Bahnhöfen in Deutschland 11.000 Kameras. Sie sollen laut Bundesinnenministerin Faeser Täter abschrecken und bei der Aufklärung von Straftaten helfen.

Wie sollen Frauen mit Beleidigungen oder Drohungen umgehen? Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) rät Betroffenen zur sofortigen Anzeige. Egal, ob sie im Supermarkt an der Kasse oder als Mitarbeiterin im Sozialamt tätig seien. Der in München erscheinenden Illustrierten “Bunte” sagte Faeser: “Gewalt- und vor allem Morddrohungen sind keine Kavaliersdelikte. Man muss sie ernstnehmen.” Wichtig sei auch, dass der öffentliche Raum sicherer werde. An Bahnhöfen gebe es mittlerweile 11.000 Kameras, doppelt so viele wie vor zehn Jahren. Das schrecke ab und helfe bei der Aufklärung von Straftaten.

Zudem seien spezielle Anlaufstellen bei der Bundespolizei für Frauen, die von Gewalt bedroht seien, geschaffen worden, führte die Innenministerin aus. Auch seien beispielsweise am Berliner Ostbahnhof speziell geschulte Polizistinnen als Ansprechpartnerinnen rund um die Uhr im Einsatz.

Angesprochen auf Beziehungstaten, wonach in Deutschland fast jeden Tag ein Mann eine Frau umbringe, erwiderte die Ministerin: “Ich will mich mit solch furchtbaren Taten nicht abfinden. Wir brauchen mehr Härte gegen die Täter und mehr Schutz für die Opfer.” Täter, die nicht in Haft, aber weiterhin gefährlich seien, sollten eine elektronische Fußfessel tragen müssen. Auch gelte es dafür zu sorgen, dass diese Täter sich Frauen nicht unbemerkt nähern könnten. Der Gesetzentwurf hierfür liege dem Parlament vor.