Wie war die bayerische Diakonie mit dem Nationalsozialismus verstrickt? Dieser Frage geht eine Fachtagung im Evangelischen Bildungszentrum Hesselberg nach. Unter dem Titel „Innere Mission (Diakonie) und Nationalsozialismus in Bayern“ werden am 12. und 13. September erste Ergebnisse eines Forschungsprojekts vorgestellt, das das Diakoniemuseum Rummelsberg zusammen mit der evangelischen Landeskirche und der Diakonie Bayern durchführt.
Die wissenschaftliche Tagung biete „Einblicke in erschütternde menschliche Schicksale, entgleiste Gesellschaftsbilder und Versuche, mit der Last historischer Verantwortung umzugehen“, so die Diakonie. Dass sich die menschenverachtende NS-Weltanschauung nicht mit den Prinzipien christlicher Nächstenliebe verträgt, sei 1933 nur wenigen Vertretern der Inneren Mission in Bayern klargewesen. Die Verstrickungen und Auseinandersetzungen der diakonischen Einrichtungen mit dem nationalsozialistischen Staat seien bislang nur bruchstückhaft erschlossen. Das Forschungsprojekt, das seit 2024 und noch bis 2026 läuft, wolle dies ändern. (1873/06.06.2025)