Fachleute: Nach 7. Oktober mehr Einigkeit in jüdischer Community

Der Hamas-Angriff auf Israel und aktueller Antisemitismus in Deutschland haben die Einigkeit innerhalb der jüdischen Gemeinschaft nach Beobachtung von Fachleuten gestärkt. Innerjüdische Probleme träten eher in den Hintergrund, sagte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, am Freitag auf dem 5. Gemeindetag des Zentralrats in Berlin. Bestehende Unterschiede zwischen den religiösen Strömungen innerhalb des Judentums seien nicht das größte Problem.

Auch Militärbundesrabbiner Zsolt Balla berichtete von Zusammenhalt, den er in diesen Zeiten erlebe. „Es ist aber schade, dass wir immer solche Schocks brauchen, um uns zu vereinen, sagte der orthodoxe Rabbiner aus Leipzig.

Rebecca Seidler aus Hannover, eine der Vorsitzenden des „Jüdischen Liberal-Egalitären Verbandes“ (JLEV), betonte, dass die jüdische Gemeinschaft in Deutschland eine kleine Community sei, die ihre Kräfte bündeln müsse. „Wir müssen uns mit geballter Kraft den Herausforderungen stellen.“ Auch sie habe festgestellt, dass innerjüdische Konflikte – etwa zwischen Verbänden – angesichts von aktuellem Antisemitismus eher in den Hintergrund träten.