Extremismus: Expertin sieht Schulen unzureichend vorbereitet

Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR) sieht die Schulen unzureichend gegen antisemitische oder rassistische Vorfälle gewappnet. Es gebe Lehrkräfte, die während ihres Studiums und Referendariats sich nicht ein einziges Mal mit entsprechenden Themen auseinandersetzen mussten, sagte MBR-Beraterin Anna Schmidt am Freitag dem RBB.

„Der Umgang mit antidemokratischen Tendenzen muss verpflichtender Teil in der Ausbildung der Lehrkräfte werden“, betonte Schmidt. Ob sich Lehrkräfte weiter- und fortbilden, hänge viel vom persönlichen Engagement ab. Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus bietet unter anderem Beratung und Fortbildungen an. Getragen wird MBR vom Verein für Demokratische Kultur in Berlin.

Schmidt zufolge hängt eine Einladung von MBR-Beratern zu schulpraktischen Seminaren für Lehramtsanwärter von den Seminarleitungen und deren Engagement ab: „Die müssen sich dann dahinter hängen, damit die Lehramtsanwärterinnen und -anwärter für einen Tag von der Unterrichtsverpflichtung befreit werden.“

Schülerinnen und Schüler können Schmidt zufolge gestärkt werden, in dem ihnen die Möglichkeit gegeben werde, das Schulleben demokratisch mitzugestalten: „Sie sollten sich schon frühzeitig selbst als handlungswirksam erleben, denn das ist die beste Vermittlung von Demokratie, nicht der Gang zur Wahlurne alle paar Jahre.“ Die Aufgabe von Lehrkräften sei es auch, „mit einem demokratischen Klima in der Schule die Schülerinnen und Schüler zum Widerspruch zu animieren“. Das helfe am meisten, sagte Schmidt.